Lange Zeit habe ich hier nicht mehr geschrieben.
Ich weiß nicht, wie es Euch geht?
Hoffentlich gut, und Ihr seid gesund!
Was fühlt Ihr in diesen Tagen, und wie geht Ihr damit um?
Mich zieht es - noch viel mehr als sonst - hinaus in jeder freien Minute in den Garten, in jeder freien Stunde mit Lieblingsgärtner in Feld, Heide und Wald.
Es ist für mich ein Geschenk, dort gemeinsam der latent bedrohlichen Stimmung zu entkommen und aufgefangen zu werden von Luft, Licht, Kälte, Wärme, Gerüchen, Farben.
Die gespannte Aufmerksamkeit von der angstvollen Beobachtung der wichtigen Welten -, Deutschland-, Regional-, Umfeld -und Lieben - Lage kurze Zeit auf kleine, unbedeutende Details wie ein letztes, wildes Blütenblatt richten zu dürfen.
Spüren können, dass, egal ob in unserer menschlich gestalteten Welt alles aus dem Tritt gerät, die Natur ihren Rhytmus beibehält.
Dankbar sein für die Schönheit da draußen, gerade dann, wenn menschliches Verhalten sich hässlich zeigt.
Ich freue mich dann, Stille wieder als gewollt, nicht als Leere oder als "Fehlen von" zum Beispiel Kontakten und kulturellen Eindrücken zu empfinden.
Letztes Wochenende fuhren wir wieder in die Heide. Angekommen auf dem vollen Parkplatz war deutlich zu sehen, dass viele Menschen derzeit wie wir auch nur eines wollen, nämlich "Raus". Wir sind in diesen Zeiten alles andere als allein mit unseren Gefühlen.
Leider aber verhalten sich einige dennoch so.
So, als ob sie allein wären auf der Welt. Etwa die 5-köpfige Familie, die, auf dem leeren Parkplatz direkt neben uns ausrollend und parkend, fast 20 Minuten brauchte, um überhaupt aus dem Auto zu klettern.
Mutti musste erst die Pudelmütze perfekt frisurgerecht richten und das Makeup auffrischen. Die hübschen, aber mufflig dreinschauenden Teenagertöchter waren im Schneckentempo dabei, die rosafarbenen Stadtturnschühchen gegen sichtlich nagelneue Wanderschuhe und ebenso die empfindlichen Stadtmäntelchen gegen tiefstwintertaugliche Outdoorjacken zu tauschen. Papa ging erstmal hinter die
Brombeerbüsche, wo er bald mit sichtlich erleichtertem Gesichtsausdruck und nun das Smartphone checkend, wieder auftauchte. Und der durch diese Situation sichtlich akut mit gefühlter Aufmerksamkeit unterversorgte zehnjährige Sohn probierte, laut diverse seiner Fußballgötter anrufend, seinen neuen Fußball aus.
Unter anderem an unserer Stoßstange.
All diese Vorgänge, im Radius von unter einem Meter rund um unser Auto ablaufend, bannten uns die besagten 20 Minuten sitzend in selbiges.
Das fiel der um sich selbst rotierenden Familie nichtmal auf, die dachten wohl "Komisches Paar! Fährt raus, nur um drinzusitzen."
Wir hatten ebenso Zeit nachzudenken.
Und kamen zu dem Ergebnis, uns zunächst lieber nicht auf den allgemein attraktiven Wanderpfad zu begeben, sondern
einen weniger betretenen, abseitigen zu wählen. 😉....
"Hast Du auch einen Rundkurs ausgesucht? Wie weit?
Kommt erst lange Wald?
Oder sind wir gleich auf einer offenen Stelle?
Hoffentlich!
Schau es scheint nämlich gleich die Sonne!" 😃
Wenn ich mich so lese, hat es der arme Mann an meiner Seite nicht immer leicht. Typisch Perfektionistin.
Freundlich - oder täuschte ich mich und war da der Hauch einesAugenrollens? 😉- kam die knappe Antwort.
" Klar. Kurz. Nein. Ja. "
Ich war glücklich, und es konnte losgehen...
Psst...
Habe die Augen zu.
Und träume von meinem Garten zuhause.
Der Sonnenschein ist so herrlich grell.
Die Fleecejacke ist in die Ecke geflogen und das T-Shirt heute früh in weißer Voraussicht wieder aus den Tiefen des Kleiderschrank hervorgekramt.
Wir haben heute einen herrlichen eintägigen Spätsommer.
In der Mittagspause, gerade jetzt eben, hatte ich eine freundliche Begegnung mit diesem netten Herrn...
Neulich besuchte ich einen Kurs für das Veredeln von Obstbäumen.
Wir Teilnehmer lernten, auf Sämlings- Unterlagen Edelreiser alter Sorten zu setzen. Diese Technik zu beherrschen ist prima, denn so kann man sich - angepasst an Standort, Platz, Boden - sein eigenes Wunschbäumchen mit Wunschsorte kreieren. Und nebenbei auch einen Beitrag zum Erhalt der Sortenvielfalt leisten.
... ist doof! Was hätten wir uns in diesem Sommer über ein bisschen Wasser von oben gefreut!
Das einzige, was ab Mai bis September von oben fiel, waren Schweißtropfen, wenn wir bei flimmernder Hitze den Schlauch ausrollten, um unsere Pflanzen vor dem Vertrocknen zu retten.
Und nun gießt es also draußen, einen Tag nach dem Ersten Advent.
Nix mit Schnee und Sonnenschein, wie wir das von vielen kitschig bunten Urlaubs- und Weihnachtspostkarten kennen.
Dafür grauer Matsch, der an den Stiefeln klebt. Und den man - ich sag's euch - nur mühsam vom Smartphone gepuhlt bekommt, das darin badete, weil seine Besitzerin um 6.00 noch im Laufen schlief.
Und der Clou an der Sache: 12 Grad!
Ich habe heute früh zunächst meinen Restinfekt und dann den Wollpulli verflucht bis mir klar wurde, dass beide nicht schuld am Hitzegefühl waren.
Tja und zu guter letzt streicht einem noch der Montags- "Kater" fauchend um die Beine: Am Samstag startete in unserem Kleingarten ein tolles, lebhaftes Baumschnittseminar. Mit gutgelaunten Gartenfreunden sowie einer einzigartig guten Lehrerin - Sabine Fortak, 1. Vorsitzende des Pomologenvereins Deutschland.
Und nun fühlt sich die vertraute, stille Schreibttischarbeit seltsam fremd an.
Hinzu kommen mitmenschliche Reibungen, die mich nicht kalt lassen: Es ist nicht leicht, wenn Menschen für die gleiche Sache zusammenarbeiten wollen, die verschiedene Werte und Denkmuster haben.
Wenn also alles in schicken Grautönen leuchtet - wie bei mir heute früh - hilft nur eines, nicht seelisch grau zu werden: Kreativität! Frische Luft!
Mal durch die Kamera gucken, ob sich nicht neue Perspektiven und Bilder auftun.
Das tat ich , und sah plötzlich Schönes im Dezemberregen.
Ich wünsche euch eine gute Woche! Alles Liebe,
Corinna
... war ich am vorletzten Wochenende. Zu diesen lädt Garten von Ehren alljährlich im Süden von Hamburg ein. Diverse Aussteller präsentieren Schneeglöckchen und vieles mehr. Dank der Glöckchen lag trotz Schneeresten ein Hauch von Frühling in der ...
Gestern trat etwas ein, was ich schon lange befürchtet hatte: Mein übervolles, 1,80 Meter hohes und 1 Meter breites Gartenbücherundzeitschriftenregal brach buchstäblich zusammen!
Dabei hatte ich doch nur ein Buch aus dem untersten Regalfach herausziehen wollen 😉.
Erst brach das oberste Brett ein. Dann klackerte mit Dominoeffekt alles immer weiter nach unten.
Zum Glück hielt der Rahmen des Regals noch, und mit Hilfe von Schrauben und längeren Regalsteckern konnten wir es flicken. Dennoch gab dieser Vorfall den dringenden, wenn auch unwillkommenen Anlass, alte Gartenzeitschriften und Bücher auszusortieren. Gestern war es ja leider viel zu frostig, um dauerhaft draußen zu sein: Ansonsten wäre ich sehr gern und sofort in den Garten geflüchte. Ich kann mich nämlich nur schwer von allem trennen, was mit Garten zu tun hat. Auch nicht von möglicherweise noch einmal brauchbaren schriftlichen Informationen.
Aber, in Anbetracht dessen, dass ich das nächste Mal nicht vom Regal platt gemacht werden wollte, m u s s t e es sein.
Erfolgsbilanz: 6 Tüten Zeitschriften zum Altpapiercontainer gebracht! Und ähm *hüstel* immerhin 3 Bücher 😕😉. Die verbliebenen Zeitschriften (ungefähr ein Drittel ) sind nun nach Gartenmonaten sortiert - so gucke ich mit Sicherheit wieder mal dort rein.
Aufgrund meines kleinen Regaldramas und des Dauerfrostst gibt es heut leider keinen Gartenbericht: Aber, in den nahe gelegenen Wald schafften wir es letzte Woche nach dem kleinen und vor dem großen Schnee.
Kommt gerne mit auf einen kurzen winterlichen Spaziergang...
Am letzten Sonntag schaute ich aus dem Fenster und sah ... nicht viel😉!
Ein dichter Nebel erlaubte in unserer Straße kaum, die gegenüberliegende Häuserreihe zu erkennen. Ich mag Nebel im Herbst sehr gern: Er zeichnet die Konturen weich und erlaubt dem Blick, sich auf den Nahbereich zu konzentrieren. Das wirkt dann wie eine kleine Pause vom Alltag mit seiner sonst hohen Flut an Eindrücken.
Nebelwetter im Winter, bei Minustemperaturen, bringt aber auch eine durchdringende feuchte Kälte mit sich.
Und am vergangenen Sonntag hatten wir tatsächlich nur Minus 3 Grad.
Wir brauchten daher doch eine ganze Schippe an Überwindung und einen kuschligen Schal extra, um einen Sonntagvormittagspaziergang zu unternehmen.
Aber es hat sich gelohnt: Unser örtliches Flüsschen Ilmenau war Dank der ständigen Regenfälle über seine Ufer getreten. In Kooperation mit Nebel und Frost führte das zu Eindrücken, die ich euch gern zeigen möchte...
Zugegeben, dieser Reim ist wackelig, aber die Sonnenstrahlen bei unserem Parkbesuch vor 10 Tagen in Hamburg waren einfach wundervoll. Sie verleiteten mich dazu, x-mal ähnliche Motive - Gräser im Gegenlicht - abzulichten, und da müsst' Ihr nun durch...😉. Noch einen schönen Nikolaustag allseits!
liebe Grüße und bis bald
Corinna
...sind meist nass, kalt oder beides auf einmal.
Plötzliche Wärme nervt eher, als dass sie erfreut, denn man schwitzt zwar in der dicken, warmen Wetterjacke, traut sich wegen Erkältungsgefahr aber auch nicht, sie auszuziehen 😕.
Jeder Sonnenstrahl ist so selten wie hochwillkommen, denn alle Schattierungen von Grau drücken auf die Stimmung.
So sehnsüchtig jeder Gartenzwerg auch in sein Reich hinausschaut...
... schlug in Christa von Winning, die 1912 auf einem Gut in der Mark Brandenburg geboren wurde. Diese Leidenschaft ließ sie den - für eine Frau damals sehr ungewöhnlichen Beruf - der Gärtnerin ergreifen. Zeit ihres 100jährigen Lebens sammelte Christa von Winning auf zahlreichen Reisen seltene Bäume und andere Gehölze, pflanzte sie auf ihrem Grundstück nahe Uelzen ein.
Daraus wurde das "Arboretum Melzingen". Nach ihrem Tod übernahm eine Stiftung Verwaltung und Pflege, ein Cafe wurde eingerichtet, und heute ist dieser Ort ein kleines kulturelles Zentrum in der Region, wo viele Veranstaltungen stattfinden.
Der überregionale Bekanntheitsgrad ist noch ausbaubar. Unbedingt sogar, denn für Baumliebhaber und -kenner lohnt sich ein Besuch.
Und für die Partner dieser beziehungsweise für alle Fans nicht schlank, aber glücklich machender Torten ebenso😉.
Lieblingsgärtner und ich landeten hier an einem äußerst trüben Tag nach dem großen Sturm. Wir hatten ganz old-fashioned in einem älteren Buch mit Ausflugstipps geblättert und waren dort auf das Arboretum gestoßen. "Melzingen? Arboretum? Nie davon gehört! Und es liegt doch so nah, lass uns mal hinfahren!"
Die Hinfahrt mit x gefallenen und zu fallen drohenden Bäumen am Straßenrand war allein schon ein "arboristisches" Erlebnis der besonderen Art😉. Die häufigsten Sturmopfer waren Kiefern und Birken, seltener Eichen.
Ein vom Sturm kräftig gedrehtes Wegweiserschild tat noch das seine, das Hinfinden zu verzögern:
Aber endlich kamen wir am Ziel an.
...
Im Original heißt es natürlich: "Ein Garten ohne Phlox ist ... ein Irrtum..."😉: Aus Begeisterung über seinen wundervollen Garten. habe ich den bekannten Spruch des berühmten Gärtners abgewandelt!
Karl Foerster, der von 1874 bis 1970 lebte, war einer der einflussreichsten Gartengestalter und Staudenzüchter des 20. Jahrhunderts. Aber er war nicht nur das, sondern auch ein Künstler, Schriftsteller und Philosoph. Seine treffenden Formulierungen zu Pflanzen, zum Garten oder Gärtnern lassen Gartenenthusiasten nachdenken oder lachen. Immer wenn ich in unserem mehr als lebendigen, leider noch nicht bodenbedeckten Sommerblüherbeet jäte, kommt mir dieser in den Kopf: "Während der Gärtner schläft, sät der Teufel Unkraut!"😃.
Nun aber von Anfang an: Lieblingsgärtner und ich machten in der ersten Oktoberwoche einen Ausflug nach Potsdam. Nach mehrstündiger Autofahrt in Potsdam angekommen, zog es uns gleich in Karl Foersters Garten.
Während sein ehemaliges Haus in privatem Besitz und bisher nicht für Besucher geöffnet ist, kann man den Garten selbst anschauen.
Er diente Foerster als eine Art Versuchsfeld zum Prüfen von Gedeihen aber auch Harmonieren der Pflanzen miteinander. Foerster sah seinen Garten als "lebendigen Katalog", in dem alle Besucher sich die Pflanzen an ihrem Gartenstandort anschauen können. Zu jeder Jahreszeit - so Foersters Ziel - sollte in seinen verschiedenen Teilbereichen etwas blühen.
Der Eintritt ist bisher kostenlos, obwohl viel Geld benötigt wird, den Garten zu unterhalten.
Die Stiftung Deutsches Denkmal, die sich um Verwaltung und Instandhaltung kümmert, hat ein Spendenkonto eingerichtet - hier die Daten:
DSD Marianne Foerster - Stiftung
IBAN: DE98370800400212799402
BIC: DRESDEFF370
Möchte man - wie ich - Fotos des Gartens auf seinem Blog öffentlich zeigen, bedarf es einer Genehmigung! Diese wurde mir von der Stiftung auf Antrag freundlich erteilt! Auf deren Seite finden sich weitere interessante Informationen:
https://www.denkmalschutz.de/denkmal/Wohnhaus-und-Garten-Karl-Foerster.html
Wenn Ihr mögt, kommt nun mal mit!😃
Als erstes traten wir durch diese schlichte, schöne Pforte hinein ...
... Eigentlich wollte ich heute schon vom neuen Garten berichten, aber Lieblingsgärtner und mir kam ein Ausflug nach Bad Zwischenahn dazwischen☺.
Ein toller Park mit 40 verschiedenen Themengärten (z.B. Weisser Garten, Wellnessgarten, Bauerngarten...) - ein Muss für alte und junge Gartenfreunde. Ferner gehört dazu noch eine Ausstellung und ein kleiner Shop mit Pflanzen und Deko.
Klasse war, dass es zu den einzelnen Gärten und Pflanzenthemen kleine Handzettel zum Mitnehmen gab. Davon machte ich ausgiebig Gebrauch, auch wenn es bei dem Gepladder mit Schirm und Kamera jonglierend nicht ganz leicht war, sie aus den dazugehörigen Kästen zu puhlen...
Die Tatsache, dass wir trotz Dauerregens fasziniert alles ansahen, spricht für den Park!
Schaut selbst und lasst euch vielleicht auch für euren eigenen Garten inspirieren?!
Die Fotos sind leider, leicht unscharfe Regenbilder, aber ich wollte euch nicht meine persönlichen Highlights vorenthalten! Beim Tippen aufs jeweilige Foto wird es vergrößert...
... sind nicht leicht zu vereinen 😞!