Vom Apfelbaumveredeln (Teil 2) - die regionale Suche nach einem Veredelungsmesser

Der Veredelungskurs, von dem ich Euch erzählte, hat mich Blut lecken lassen.
Erst das Blut am eigenen Daumen bei den ersten Schnittversuchen und dann in dem Sinne, dass ich mir ein eigenes Veredelungsmesser für weiteres Üben und Veredeln wünschte. 

Es gibt x Methoden des Veredeln - besonders oft wird die der Okulation, des Anplatten und die der Kopulation verwendet. Letztere hatten wir im Kurs erlernt, also wollte ich gern ein Kopuliermesser haben. 


Wenn möglich unterstütze ich den Einzelhandel vor Ort. Denn im Netz bestellen kann jeder - die detektivische  Kunst liegt im regionalen Kauf.

An vier Wochentagen komme ich derzeit an einem großen Gartenmarkt vorbei. Das Messer einfach telefonisch zurücklegenlassen, 

es nach der Arbeit abholen, fertig! 

So stellte ich mir das vor. 🙂


Also zum Hörer gegriffen...

"Guten Tag, haben Sie Kopuliermesser da?“
"Was, bitte?! " Die weibliche Stimme am anderen Ende klingt robust aber irritiert.
"Ein Messer für die  Obstbaumveredelung!“
Es wird nachgedacht, beim Kollegen, der im Hintergrund wohl etwas mehr weiß, Rat geholt. Was es denn genau für ein Veredelungsmesser sein soll?
"Ein Kopuliermesser.“
"Sie meinen ein Okuliermesser!"
Frisch gebrieft durch den Kollegen klingt die Stimme plötzlich s e h r selbstbewusst.
Nein, sage ich, nicht Okulier, sondern Kopulier....
"Das gibt es nicht!"
"Doch. "
"Sicher?"
"Ja, sicher."
“Also wir haben zum Veredeln eine Hippe und ein O k u l i e r messer!“
Die Stimme betont jeden verdammten Buchstaben, als ob sie zu einem  Kleinkind spräche.
In der Stimme schwingt ebenfalls mit, dass es etwas anderes außerhalb des örtlichen Bestands des Gartenmarkts mit grünem Logo auch niemals geben könne.
Nicht verunsichern lassen, Angriff:
" Sind denn Ihre Kopuliermesser nur aus oder haben Sie gar keine im Angebot? “
Nun ist die  S t i m m e ungeduldig.
"Also wie heisst das jetzt? Kokuliermesser?“
Messerscharf von Okulier auf Kokulier geschlossen, denke ich und habe allmählich Spaß an dem Gespräch.
"N e i n! Kopulier!"
“Buchstabieren Sie mal... "
"Klar doch: K wie Korb, o wie Obst, p wie Prunus, u wie ...“
“Kopulier! Moment,... er lädt.......Ahh!
Das haben wir im Onlineshop."
Irgendwie klingt sie jetzt wie:
Wusste ichs doch!
oder: Hab ich doch gleich gesagt!
Ich komme aus einer Familie mit vielen Lehrern.

Nur das erklärt, warum ein Teil in mir vom Lernerfolg der Dame angetan ist, obwohl ich immer noch kein regional erworbenes Messer in Aussicht habe.


Aber die Sache ist spannend, ich hab 1 Stündchen Zeit, Aufgeben gildet nicht.

Es folgen zwei erfolglose Anrufe bei weiteren Baumärkten. Dann rufe ich im Baumarkt mit der größten Garten Abteilung an. Der Mitarbeiter hat mal dunkel das Wort Veredeln gehört: "So mit Rosen, oder? "
Ich erkläre das Veredeln in Kürze (der Seminarleiter wäre endlich stolz) und auch, was ich genau suche.
Nein, Messer haben sie g a r  nicht.
Aber der K-Markt als Gartenspezialist, der bestimmt!

Der Tipp leuchtet ein, immerhin kann man da im Frühjahr seine Gartenschere schleifen lassen.
Aber ich rufe nicht den nächst gelegenen an - da ist immer so ein lustiger Vogel am Telefon, witzig aber wenig hilfreich.
Also die etwas entferntere Filiale.
Und ich  bin noch  schlauer und spreche am Telefon neutral erstmal nur vom "Veredelungsmesser".
"Was für'n Ding? Wie heißt das genau?!" trompetet es am anderen Leitungsende fröhlich.
Mir schwant böses, dennoch seufze ich "Kopuliermesser".
Und tatsächlich: Er lacht schallend und wiederholt mehrmals glücklich das Wort.
Nee, das hätten sie nicht.
Inzwischen habe ich die vertraute Stimme erkannt, und die Ahnung bestätigt sich, als er sagt: "Auch nicht in der Filiale in H., da habe ich nämlich bis Januar noch gearbeitet."
Dann besinnt er sich ein wenig  auf seine Professionalität, und googelt glucksend nach dem Messer in weiteren  Filialen.
Nee, haha, da auch nicht.
"Aber versuchen Sie es mal bei Firma M.!"

Firma M.? Es wäre mir als letztes eingefallen, dieses Hochglanzpflanzenkaufhaus anzurufen.
Aber o. K., es ist groß, vielleicht ja auch die Auswahl?!


Oh jee, denke ich 1 Minute später, das war doch keine gute Wahl:
Die  Dame der Telefoninfo schweigt auf meine Frage  und prüft wohl still für sich in 5 Sekunden, ob auch Frauen obszöne Anrufe machen.
"Kopu... viermesser?" wiederholt sie nun zögernd, in der Hoffnung, sich verhört zu haben.
Nein, nur eines, denke ich und wiederhole starrsinnig , wie es richtig heisst.
2 weitere Mitarbeiter in der Telefonweiterreichung später lande ich - eingestuft als komplizierter, ominöser Fall - beim Chef.
" Kopuliermesser, klar!"
Ich fass es nicht! Er kennts. Augenblicklich werde ich Fan des Ladens. Und dieses fachkundigen Menschen.
Hoffnung!
"... Klar, aber haben wir nicht mehr!"
Hoffnung kaputt!
"F r ü h e r hatten wir die, aber sie wurden immer so oft  geklaut. Daher hatten wir sie dann später nicht mehr in der Auslage. Nur auf Nachfrage.
Und als die Leute sie nicht mehr sahen, wurden sie natürlich g a r  nicht mehr gekauft.
Und das Veredeln macht ja heute auch kaum einer mehr. "
Das stimmt. Aber es ist auch kein Wunder, wenn die Messer so schwer zu bekommen sind, denke ich. 


Noch einmal g a n z neu gedacht und ein auf Rasierer und Messer spezialisiertes, angesehenes Fachgeschäft angerufen.
Die Seniorchefin ist am Telefon.
Ganz still wird es wieder in der Leitung, nachdem ich nach einem Kopuliermesser gefragt habe. Man hört förmlich das Ratten der Denkräder und das verzweifelte Entscheidungtreffen: Ist das ein Scherzanruf - ja oder nein?
Lieblingsgärtner, der dieses letzte Telefonat mit an-  und der Dame Denkräder genauso rattern hört, beisst in seinen Schal, um nicht zu lachen.
Am Ende der 10 Sekunden Stille fällt ihre Entscheidung auf "jein": "Ich hole mal meinen Sohn, der weiß das eher einzuordnen."
Sohn, Chef des Ladens, ist ebenso ahnungslos, was ein Kopuliermesser sein soll,  gibt das aber offen zu, ist sehr freundlich und sehr  bemüht.
Da er definitiv ein Gärtnermesser da hat, verabreden wir, er möge in Ruhe seine Bestände nach dem Kopuliermesser durchforsten.
Später habe ich einen Anruf auf dem AB, er glaube, er habe tatsächlich zwei Modelle da.


O. K., morgen schaue ich endlich hoffnungsvoll in seinem Laden vorbei.
Die Telefonrallye war lustig - notfalls bleibt mir das Bestellen mit dem guten alten Internet 🙂....

Gartendeko - Kreidekunst auf Kompostkiste

Okay, das Wort "Kunst" in der Überschrift ist nur meinem Wunsch nach einer Alliteration in der Überschrift geschuldet 😉. Tatsächlich aber bin ich überrascht und begeistert davon wie haltbar Kreide doch outdoor ist.


Aber ich will von Anfang an erzählen:

In unserem Apfelgarten standen im letzten Jahr noch drei alte Komposter. 

Bei Nr.1 hätte ich nur leicht gegenpusten müssen und das gute Stück wäre von allein zusammengefallen. Und so schaufelte Lieblingsgärtner es leer, wir bauten es ab und entsorgten das gammelnde Altholz. 

Nr.2, nun ohne Stütze, fing ebenso an zu wackeln. Daher fing Lieblingsgärtner ebenso mit dem Freischaufeln des alten Komposters an, bis er erschrocken auf ein Nest mit Hummeln oder kleinen Erdbienen stieß...

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Drei Musketiere ...

...für einen blühenden und insektenfreundlichen Spätsommer/Herbstgarten! 

Zartheit, einen Hauch Exotik und Poesie bringt die Herbstanemone tormentosa Robustissima rein, und ganz nebenbei erfreut sie die Hummeln, die sich mit dickem Poppes zufrieden summend auf die Blüten setzen. Der zuverlässige treue Bienenfütterer ist die Sonnenbraut El Dorado , und das Trio komplett macht diese unverwüstliche, bei mir namenlose Wucheraster. Es vergeht keine Gartenstunde, ohne dass ein Schmetterling ihr Besuch abstattet. Auf ihr genehmem Boden wächst sie sehr in die Höhe und Dank dessen und ihrer Blütenvielzahl muss sie manchmal gestützt werden: Dies erübrigt sich mit einem leichten Chelsea- Chop im Frühsommer.


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In der Kühle der Nacht - ab in den Garten ...

Hallo, Ihr Lieben! 😃

Eigentlich sollte ich meine Logo-Käferchen inzwischen mit etwas Hauswurz oder einer anderen trockenheitsliebenden Pflanze ablichten. Das wäre realistischer...😕

Gibt es eigentlich da draußen noch irgendwelche unterschütterlichen gartenaffinen Menschen mit Kakteenzucht, die diese Gruselhitze als "herrlichen Sommer" feiern?

Mir geht sie nur noch auf die Nerven, denn sie führt dazu, dass ich nur superfrüh oder kurz vor Dunkelheit in meinen geliebten Garten komme.

Und dann ist gleich nichts anderes als Gießen angesagt!

Ich bin soooooo froh, dass mit dem Herzgarten die Hälfte unseres Kleingartens halbschattig bis schattig ist. Sonst hätten wir g a r keine Chance, alle Pflanzen am Leben zu erhalten.


Der Projektgarten, ein Insekten- und Schmetterlingsgarten,  den ich mit meinem "Lieblingsgärtner" seit dem Winter gemeinsam gestalte, ist dagegen eine wahrhaftig funktionierende Sonnenfalle.

Und so betreten wir ihn nun nur noch alle drei Tage zum nächtlichen(!) Gießen.

Während Lieblingsgärtner eine Kanne nach der anderen auffüllte und ich hitzedumm, verschnaufend und den Mondschein bewundernd im Gras saß, stellte ich fest, dass mein Smartphone mir nächtliche Fotos erlaubt!

Eine Offenbahrung in diesen verrückten Tagen. Und so lade ich Euch auf einen kleinen nächtlichen Besuch des Projektgartens ein...

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Let it shine - ein Beet in Gelbtönen!

Das war mein sonniger  Traum, seit wir im Mai letzten Jahres zusätzlich zu unserem von Grund auf selbstgestalteten "Herz(ens)kleingarten" auch den Nachbargarten übernommen und zum "Apfelgarten" erklärt haben.

Am letzten Wochenende brachten wir endlich die allerletzte Fuhre Vorgängermüll ( sieht man vom immer noch vollen Dachboden ab😕) zur Deponie, verschenkten helle Natursteine an nette Gartenfreunde und konnten seit Monaten erstmals wieder auf freien Terrasenboden schauen.


Das zuvor stur rechteckige Langweilerbeet v o r  der Terrasse hatten wir schon im Frühjahr in ein kleineres Rundbeet verwandelt.  Und etwas von der vorhandenen und bereits durch uns gesetzten Bepflanzung umgesiedelt.


Der Beetaufbau: 

Ich hatte mir gewünscht, dass einige Immergrüne dem Beet auch im Winter eine Grundstruktur geben würden.

Herzstück ist der alte Buchs, dem ich passend zum Apfelgarten einen "Apfel-(oder Kugel-) Schnitt verordnete. Ein bischen aufgeastet hatte ich ihn auch, damit der Miez ein schöner Schattenplatz sicher ist 😉: Auf dem Foto ist er im Hintergrund zu sehen - vorne ein Sonnenauge.

Da dieses auf dem Flohmarkt erworben wurde, weiß ich leider keinen Sortennamen.

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Kleingarten - adventlich geschmückt

Auch wenn mir dieses Jahr noch nicht sehr "weihnachtlich" zumute ist: Ein bisschen schlichte Dekoration bekommt unser Kleingarten schon verpasst☺! 

Am Eingang gibt es ein Kränzchen mit Holzkerze, die ich auf unserem örtlichen Renaissance-Weihnachtsmarkt erstanden habe 


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Rosen im Rasen

Heute gibt es ein posting außer der Reihe - nur mal so, denn Röschen machen froh ;-) !

Mit 10 Schnittrosen und 10 Falläpfeln vom Berner Rosenapfel lässt sich etwas anstellen ... Ursprünglich wollte ich ein Röschenherz basteln, aber leider verweigerten mir Weidenzweige, die als Basis dienen sollten, die Mitarbeit. Die Rosen nur in einer Glasvase aufzustellen, war mir zu langweilig ... 

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Leidige und freudige Kleingartenwerkeleien im September

In den letzten Tagen waren wir im Garten sehr aktiv. Dabei haben wir weder gepflanzt noch gejätet ☺.


Nee, Spaten und Gießkanne blieben ausnahmsweise stehen, denn "das große Aufräumen und Müll-Abtransportieren" war angesagt!

Unsere Gartenvorgänger und wahrscheinlich auch der Vorgänger der Vorgänger und wiederum dessen Vorgänger und ...-  lassen wir das 😕 - diverse Menschen jedenfalls hatten im neu übernommenen Zweitgarten Spuren hinterlassen.

Sehr sichtbare Spuren in Form von Dingen, die sie offensichtlich weder im Garten gebrauchen noch mitnehmen wollten!

Das beinhaltete locker 4qm mehr oder minder modriges Altholz, Metalle, Bauschutt, die wir schon vor einiger Zeit auf der neuen Terrasse zusammengetragen hatten.

Mit zum Glück supertatkräftiger Hilfe eines netten Gartennachbarn luden wir alles in einen gemieteten Transporter. Dank Eriks* Unterstützung (OT "Ist doch klar, dass Nachbarn sich helfen"☺)konnte  in 1, 5 Stunden alles sortiert und beladen werden.


Das war vielleicht eigenartig und schön, nach Wochen wieder die nackten Platten der Terrasse zu sehen! 

Aber leider sahen wir jetzt auch den Ausläufer bildenden Bambus! 

Dieser war in der letzten Zeit nicht untätig geblieben und hatte klammheimlich in 2Meter Entfernung zwei Waschbetonplatten hochgestemmt und seine Sprosspitze ins Licht gestreckt! 

Das geht nicht. Leider. Aber das nächste Mal durchbohrt er vielleicht die Hüttenwand, wenn wir untätig bleiben.

Wir werden ihn im Winter ausgraben müssen.

Naja, so wird uns im Garten niemals langweilig 😕....

(*Name geändert)

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Neue Farbe für die alte Hütte!

Ein echter Kleingärtner muss, sollte, könnte idealerweise 😉, immer auch ein wenig Handwerker sein!

Stets gibt es in einem Kleingarten etwas zu bauen, zu erneuern, zu sägen, zu hämmern oder zu bemalen und so weiter und so fort. 

Kreativität ist gefragt, und ich glaube, das heute so hippe "Upcycling" alter Materialien wurde in den Schrebergärten unseres Landes überhaupt erfunden!

Wenn man nur guten Willen, aber zwei eher linke Pfoten hat, ist das auch nicht weiter  tragisch, denn Kleingärten sind - so sehe ich das- keine Musterhaussiedlungen: Das Unperfekte macht hier gerade den Charme aus.

 

So waren auch Lieblingsgärtner und ich in der letzten Woche munter dabei, alten Dingen eine neue Bestimmung zu geben und nach Lust und Laune zu werkeln.

 

Als erstes "altes Ding" musste unsere neue Hütte im Apfelgarten dran glauben. So sah sie vorher aus ...

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Fotostory in 20 Bildern - Was zuletzt geschah ...

... in unserem großen Kleingarten, will ich heute anhand von Fotos erzählen ☺. Es ist soviel passiert, wir haben im Regen wie auch in seinen Pausen soviel getan, dass ich letzte Woche nicht zum bloggen gekommen bin. Aber ich habe mir gedacht, dass ein schöner Garten immer noch wichtiger ist als ein stets vollständiger Gartenblog, und ich hoffe, dass Ihr das versteht!☺

O.k., es geht los! 

 

Foto 1: Wie Ihr oben sehen könnt, ist der Garten im Juli ordentlich explodiert. Das schwüle und extrem nasse Wetter hat auch Vorteile: Viele Stauden genießen es. 

Aber nicht nur die, auch das Unkraut ist entückt. Es  wächst völlig entfesselt. Und es verging und vergeht derzeit keine Gartenstunde, ohne dass ich mit Kniekissen und Maurereimer durch die Beet robbe und die lieben Kräutlein ziehe. Und dabei bin ich nicht einmal pingelig.😉

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Neue Deko und neue Postingzeit!

Der Geselle auf dem Foto ist der neue Frühlingsbotschafter im kleinen Garten: klar, ein (Oster-)Hase! In der Gartendekoabteilung des Baumarkts gekauft, trug er zunächst noch ein graues Betonfell. Das fand ich zwar recht stilvoll im Kontrast zur bunten Pflanzenwelt, aber dann konnte ich doch nicht anders und habe ihm mit einigermaßen wetterfesten Acryllack ein neues Kleid verpasst. Dabei spielte wohl ein unbewusster Schokojieper eine Rolle, denn herauskam ein Riesenschokohase. In Gesellschaft mit ...

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Eine neue Zaunidee

Am letzten Wochenende waren wir im Freilichtmuseum Kiekeberg. Die dortige Veranstaltung - ein Veggietag- war mir zu voll, der Eintritt für einen Markt erst zuviel. Aber dann hat er sich doch gelohnt, denn beim Gang übers Gelände fand ich tolle Inspirationen: allerdings auf botanischem weniger auf kulinarischem Gebiet!


Zunächst ist mir dort wieder klar geworden, wie toll kleine immergrüne Beetabgrenzungen im Winter aussehen (Foto 1). Aber statt von Zünsler und Pilz bedrohtem Buchs möchte ich in unserem Garten eine andere Pflanze wählen.
Auf dem "Möglich"- Zettel stehen vorläufig Heiligenkraut und Thymian. Nicht immergrün aber immerhin wintergrün 😉!
Und dann habe ich noch ...
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Wintertraum vom neuen Holzprojekt

Erstmal wünsche ich Dir mit diesem Schnee-Smilie einen guten Wochenstart, lieber Leser :-)! 

Vielleicht fragst Du Dich, ...

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Januar-Buchtipp: "Baumwelten und ihre Geschichten" von Conrad Amber

Liest Du hier häufig, lieber Leser, hast Du es längst gemerkt: Ich liebe den Wald und Bäume.

Sei es unser herrlicher alter Kirschbaum, die knorrige Kirschpflaume, eine bestimmte alte Eiche am Waldrand oder die kleine, vor zwei Jahre selbst aus einem Zweig gezogene Weide, die derzeit noch in einem Topf auf meinem Balkon steht. 

Diese Begeisterung hat sehr früh angefangen: Mein Vater erzählte gern, wie ich, als Baby erst eine Handvoll Worte sprechen könnend, aus der Karre heraus entzückt auf  "Danne" oder "Berke" zeigte und diese sehr gut erkennen und unterscheiden konnte ;-). 

So ist es kein Wunder, dass mir

Conrad Ambers prächtiger Bildband

Baumwelten und ihre Geschichten

Kosmos, 49, 99,- Euro

gut gefallen hat. 

 

Inhalt

Amber zeigt über 100 alte, nein uralte, Bäume in Deutschland, Österreich und der der Schweiz. 

Das Buch ist ein Bildband und lebt von den faszinierenden Fotos, die den Baum als ganzes oder auch besondere Wurzeln, Stamm, Krone in Szene setzen. 

Die alten einzelnen Baumpersönlichkeiten - so die treffende Formulierung auf dem Schutzumschlag- werden in großformatigen Fotos und kurzen Beschreibungen vorgestellt. Die wichtigsten Daten - Standort, genaue Geodaten, Stammumfang, Höhe, Krone und Alter sind zusätzlich in Ministeckbriefen aufgeführt. 

Für wen?

Für Baumfreunde, na klar, die sich das Glück besonderer Baumbilder gönnen wollen und können. 

Aber ich denke, dass das Buch auch sehr gut gemeinsam mit Kindern angeschaut werden kann, um ihnen den Zauber der Bäume noch näher zubringen und sie die einzelnen Arten kennen lernen zu lassen. 

 

So, lieber Leser, vielleicht konnte ich Dein Interesse wecken?! Angesichts des gruseligen Schneeregenwetters draußen, musste es noch einmal ein "Gourmet-Buch" sein - aber ich verspreche, in den nächsten Monaten günstigere und mehr Bücher aus der Praxis zu empfehlen ;-). 

 

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Dezember-Buchtip: "Faszinierende Leichtigkeit der Gräser"

Lieber Leser, das Freitagsposting musste leider wegen doofer Infekte in der Familie entfallen, wie Du leider gemerkt hast. Auch ich hatte an diesem Wochenende einen längeren Sofaaufenthalt dringend nötig und ganz vorbei ist`s noch nicht. Zum Glück gibt es Kuschelkissen, Zitrone-Ingwertee und Bücher. Und, welch Glück: Ich hatte neben einem spannenden Roman auch ein weitgehend ungelesenes Gartenbuch hier liegen.

 

Es lautet 

"Faszinierende Leichtigkeit der Gräser" 

von Elke Borkowski und Kathrin Hofmeister DVA, München, 2015

 24,99 Euro

Ich bin Gartenlaiin und leide noch dazu unter leichtem Heuschnupfen von Gräserpollen, aber dennoch finde ich die Pflanzengattung der Ziergräser hochinteressant.

Dieses Buch hat meine Begeisterung noch vertieft.

 

Will man den Inhalt beschreiben, ist folgendes zu sagen: Es handelt sich einerseits um ein Sachbuch mit genauen Pflanzenporträts, das heißt, übersichtlich gestalteten Informationen zu Blatt, Blüte, Wuchs und Höhe, geeignetem Standort und Besonderheiten bekannter Gräser. Dabei machen die wunderschönen Fotos und Garteneindrücke das Buch jedoch auch zum kleinen Bildband, was den Preis im Verhältnis zum relativ dünnen Band erklärt. Andererseits ist es einfach eine Liebeserklärung an die ganze Gattung. Wenn man erfährt und versteht, welche unterschiedlichen Wirkungen, Gräser durch ihren Wuchs, ihre Struktur in Gärten hervorrufen können, kann man ihren Siegeszug in unseren Gärten und  damit verbunden den des "new german style" besser begreifen. Auch die interessanten Ausführungen zur Geschichte der Ziergräser tragen dazu bei.

Leider will ich nun auch - Achtung, böse Nebenwirkung dieses Buches ;-) !- noch mehr Gräser im Gärtchen stehen haben. 

Die beiden Autorinnen verwenden wundervolle Fotos und einprägsame Sprachbilder, um den Betrachter und Leser in die Welt der Gräser zu entführen. Gerade skurille, aber gut erklärende Vergleiche wie der folgende sind ganz "mein Ding": So wird man dazu aufgefordert, sich einmal vorzustellen, die Gräser erschienen zum Vorstellungsgespräch. Da kämen also das repräsentative Pampasgras, das freiheitsliebende Reiherfedergras oder die teamfähige Waldschmiele und all die anderen. Jeder Gartenbesitzer beziehungsweise "Gartenchef" steht dann vor der Aufgabe, für den richtigen Job, den richtigen Bewerber einzustellen. 

So entwickelt man beim Lesen auch als Laie  eine leise Ahnung, wie und wo eine bestimmte Sorte im eigenen Gärtchen am besten Position beziehen könnte. Und das hilft auch, die künstlerischen Gartenanlagen bekannter Gärtner ein Stück weit mehr interpretieren zu können. 

 

Für wen ist es geeignet?

Also, ein bisschen arg gartenverrückt und natürlich gräserinteressiert muss man schon sein, um seine Nase dort ausgiebigst hineinzustecken und das Buch richtig zu würdigen. Aber es ist für Laien und es scheint mir auch für Profis geeignet. Auf jeden Fall ist es ein Werk, das Spaß macht und das man mit Sicherheit immer einmal wieder aus dem Bücherregal ziehen wird. 

 

 

Na, vielleicht kann es tatsächlich ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk für Dich oder Deine Lieben werden, lieber Leser?

Ich wünsche Dir jedenfalls eine gelungene, gesunde Weihnachtsendspurtwoche! Halte Dich wenn möglich von Schnupfnasen fern und genieße nochmal ausgiebig die Ruhe, wenn Dir an den Festtagen der familiäre Overload drohen sollte ;-)! Liebe Grüße und bis hoffentlich Freitag!

 

 

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