... d a s konnte ich dann abends wieder in meinem Kleingarten!" strahlte Herr Bach *.
Gerade hatte er Lieblingsgärtner und mir bei einem späten, fast schon nächtlichen, Plausch über den Gartenzaun von einigen Widrigkeiten früherer Berufstätigkeit erzählt - etwa von unsinnigen, zu erfüllenden Vorschriften, die man als mitdenkender Mensch, der Herr Bach ist, schwer ertragen kann. Als Herr Bach davon sprach, schien er den früheren Ärger noch einmal Revue passieren lassen. Er wirkte sichtlich aufgewühlt.
Aber dann! Sobald er seinen geliebten Garten und das damalige Glück erwähnte, hier seine Feierabende verbringen zu können, fiel alle Anspannung sichtlich von ihm ab!
Herr Bach ist fast 80 Jahre alt. Doch, wenn man ihn mit Schubkarre und Gehölzschnitt durch die Kolonie eilen sieht (ja, e i l e n ), kann man dieses Alter nicht glauben. Beim besten Willen nicht. Bewegung, Aussehen und die Art, wie er sich mit einem Gegenüber unterhält, lassen ihn locker 20 Jahre jünger wirken.
Im Gegensatz zu manch älterem Menschen ist Herr Bach nicht nur ein guter Erzähler, sondern auch ein eben solcher Zuhörer. Er ist offen und interessiert an Menschen, empathisch und erfrischend emotional. Sein Blick ist wach, er hat ein herzliches Lachen und guten Humor. Herr Bach freut sich, wenn Jüngere ähnlich wie er ihren Kleingarten zu jeder Jahreszeit nutzen und sich auch für Pflanzen interessieren.
Wir hören ihm gern zu, wenn er begeistert erzählt, welche tollen langen Sommerabende er mit seiner Familie früher in der Kolonie verbracht hat: Es wurde in der Hütte oder direkt unterm Sternenzelt übernachtet, vorher lange mit den Nachbarn zusammengesessen und die Natur mit Kind und Kegel in vollen Zügen genossen.
Sein Wissen über Pflanzen ist groß: Mit nicht nachlassender Begeisterung und mit großem Erfolg zieht er junge Bäumchen heran, macht Stecklinge, gewinnt Sämereien. Wir kamen selbst in den Genuss solcher Pflanzengeschenke!
Lieblingsgärtner und ich durften auch schon seinen Garten anschauen. Klar, dieser entspricht ebenso wie sein Besitzer nicht seinem faktischen Alter: Man würde ihn eher jungen Leuten zuschreiben, denn er ist auf unkonventionelle Art romantisch und mit Rückzugsmöglichkeiten angelegt. Es befinden sich beeindruckende Gehölze und Stauden darin, in denen sich deutlich ein grüner Daumen zeigt. Ein Haufen Holzmaterial und Werkstücke beweisen Kreativität. Im Frühjahr bietet der Garten eine wilde Akeleienpracht. Herr Bach bedauert, ihn aus Altersgründen nicht mehr so in Schwung halten zu können, wie er gerne möchte - aber das ist seine eigene hohe Messlatte ;-). Sein Kleingarten zählt für mich zu den spannendsten der Kolonie.
Ein Plausch mit Herrn Bach über den Zaun ist eine Freude, und ich hoffe zwei Dinge:
1. Dass er seinen Garten noch, solange es geht, behält und
2. Lieblingsgärtner und ich - sollten wir das Alter von Herrn Bach erreichen - nur annähernd so körperlich und geistig beweglich sind.
Und jetzt gehe ich in meinen Garten :-) . Durchatmen.
*Name natürlich geändert
Kurz vor Monatsende, lieber Leser, gibt es nochmal Herbstimpressionen - einfach weil ich mich daran erfreue und hoffe, Du auch!
Das folgende Foto ...
... das sind die drei Dinge, die mir im jetzt kühlen Herbstgarten gerade gut tun, lieber Leser!
Eine angenehme Dosis Farbe für das Wohlbefinden der Seele, die im manchmal herbstlichen Nieselgrau bedürftig ist, beziehe ich aus einem ...
... muss ich dringend erzählen, um Dich auf den neuesten Stand zu bringen, lieber Leser!
Was zuletzt geschah, erinnerst Du, oder? Es war so, dass unsere hübsche, hellgrüne Froschine im August - fast genau ein Jahr nach ihrem Einzug - endgültig auszog. Dies geschah recht unvermittelt, und leider zeitgleich mit dem Besuch einer entlaufenen Miez bei uns im Garten. Wir waren ...
Heute hat eine liebe Mail-Freundin von mir Geburtstag! Ich bewundere sie für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Lieben. Und nicht nur für letztere: Sie ist auch da, wenn ganz fremde Menschen in Not Hilfe brauchen. Dabei ist sie großzügig, vielseitig interessiert, ehrlich und direkt sowie sehr bescheiden, kann Rummel um die eigene Person nicht ausstehen. Der eigene Geburtstag? Pah, nicht weiter wichtig ...
Von wegen!!! :-) :-) :-)
"Liebe Gertrude, gegen diesen Glückwunsch kannst Du Dich nicht wehren ;-)! Ich wünsche Dir alles Liebe für`s neue Lebensjahr - viel Freude und vor allem Gesundheit für Dich und die, die Dir nahe stehen!
Im Garten gab`s heute einen kleinen Geburtstagstisch für Dich, und ich hoffe, Du und Deine Schwester hattet eine schöne Feier?! Ich freue mich, Dich zur Mail-Freundin zu haben! "
Eigentlich wollte ich heute über ein anderes Thema posten. Und zudem haben wir am Wochenende wirklich eine Menge im Garten geschafft, was auch postenswert gewesen wäre. Das kommt noch. Gestern aber bei dem genialen Sonnenwetter kam Lieblingsgärtner mit seiner Kamera. Als erstes nahm er begeistert noch ein paar letzte blühende Herbstanemönchen im Topf ins Visier, die ich eigentlich schon in den Winter verabschiedet hatte! Er konnte nicht ...
... war mal wieder nötig. Der Gartenzwerg, der bisher noch den großen Tontopf bewohnte, klagte über die Kälte und durfte daher in unsere Hütte umziehen ;-). Die Heide musste etwas aufgepeppt werden, aber womit? Beim nächsten Besuch im Gartenmarkt waren dann eine kleine und eine große Chrysantheme fällig, mitgenommen zu werden. Die gefielen Stressi, dem Schaf, so gut, dass es dort abseits der Herde auch ein Plätzchen fand ...
Bereits am 22.9. endete kalendarisch der Sommer. Aber die heißen Tage der vergangenen Septemberwochen waren nicht gerade herbsttypisch. Nur am frühen Vormittag und ab der schon ungewohnt früh einsetzenden Dämmerung war es kühl.
In den ersten Oktobertagen dann wurden die Temperaturen ganztägig frisch: Der Morgennebel löst sich jetzt nur langsam auf und der Abendtau setzt viel schneller ein als bisher. Die Nacktschnecken sind verschwunden, die ersten Blätter von Weide und Pflaume gefallen. Das Licht der Sonne ist - wenn sie überhaupt scheint ;-) - viel sanfter geworden. Im Garten löst sich alle paar Minuten ein Apfel vom Baum und in der Luft liegt dieser ganz besondere Duft nach ein bisschen feuchter Erde, angegorenen Äpfeln ... nach Herbst :-)! Meine liebste Jahreszeit.
Dennoch, seit wir den Garten haben, bedeutet ihr Anfang für mich auch Abschied von den geliebten Sommerblumen - insbesondere den Phloxen: Nachdem "Goliath" eine kurze Glanzphase hatte, hält nun ein plötzlich doch noch blühender "Uspech" ...