Novemberabend in der Kolonie

Wie Du siehst, siehst Du nicht viel auf dem Foto, lieber Leser ; -). Wir aber sehen allerhand beim abendlichen Koloniespaziergang.

Der gelbe Fleck ist Lieblingsgärtners Taschenlampe, und wir drehen eine frühe Abendrunde, denn unserer Gelände ist gut zum kurzen Spazierengehen oder Walken geeignet.

Und das machen Lieblingsgärtner und ich sehr gern. Es ist interessant, wie unterschiedlich ... 

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Gärtnern in Beton ...

Nein, in diesem Artikel geht es nicht um junge designorientierte Gartenfreunde in unserer Kolonie, die immer noch konzentriert an ihren betonalen Beeteinfassungen arbeiten ;-) . Und es geht auch nicht um winterharten, gefrorenen Gartenboden.

Nee, leider geht es um unseren  ganz normalen Gartenboden bei Plus-Temperaturen!

 

Nach 1-2 Wochen Trockenheit im Garten, ist nämlich mein Versuch, mit dem Spaten in den Boden zu kommen und etwa ein Stück Grasnarbe abzuheben, selten von Erfolg gekrönt: Unser Lehmboden verwandelt sich bei mangelnder Feuchtigkeit in knallharten Beton. 

Lieblingsgärtner muss dann länger schuften und schimpfen, um dem Boden eine neue bepflanzbare Stelle abzutrotzen. Da wir unsere Kräfte lieber einteilen - man wird ja nicht jünger - warten wir meist auf Regentage, um nach diesen neue Beete anzulegen oder vorhandene zu erweitern. 

 

Wie mein liebster Fernsehgärtner, Alan Titchmarsh, immer sagt: "It`s all about the soil!" Boden ist - logischerweise - die Grundlage des Gartens, die alles ausmacht. 

Schneidet man bei uns Gartenboden wie ein Tortenstück heraus, so sieht man es sehr genau: Die unteren Schichten sind fest und von hellem Braun, lediglich die feine obere Schicht der "Tortendekoration" besteht aus lockerer schwarzer Erde: Erde, die wir im Grunde Sack für Sack in den Garten transportiert oder durch Laubeinarbeitung in offene Bodenflächen schon gewonnen haben. Mulchen habe ich ausprobiert mit dem Ergebnis, dass mir die Pflanzen im Schattenbeet kränker als vorher erschienen - nasses Laub und Pflanzenreste scheinen hier Pilzkrankheiten noch zu fördern. Die Bodenaufbesserung in unserem Kleinen Garten ist offensichtlich ein sehr langer Prozess. Einstweilen gärtnern wir in hartem Lehm.

Unter den Pflanzen gibt es durchaus einige, die Lehm mögen: Die Obstbäume und -büsche etwa sind nicht abgeneigt. Ebenso sind Rosen - zumindest vom Lehm in ihrer weiteren Umgebung - recht angetan. Das Gleiche scheint auch für unsere Herbstanemone tomentosa robustissima zu gelten. Und in besonderem Maße für zwei große Weiden und die Staude Blutweiderich. Aber dann? Dann hört es auch schon fast auf :-(. Selbst die "Säufer" Phloxe zum Beispiel scheinen hier schnell zu Pilzkrankheiten und klaustrophobischen Gefühlen zu neigen. Vom Gemüse will ich gar nicht sprechen - so manches macht bei uns nur im Topf Sinn. Und der verdichtete Rasen besteht mittlerweile mehr aus Moos als aus Gräsern - naja, immerhin ist die Fläche grün  ;-) ...

 

Grundsätzlich achten wir schon beim Kauf auf die "Beipackzettel" an den Stauden zu Standort und Bodenqualität beziehungsweise darauf, nur noch möglichst robuste, halbschattenbegeisterte Feuchtigkeitsliebhaber bei uns anzusiedeln. 

Aber Liebe macht manchmal auch blind: 

So landet -wie vor kurzem mit dem Ponyschweifgras - manch eine sand-, sonne-, und Trockenheit liebende Pflanze wider jeden besseren Wissens von Lieblingsgärtner und mir doch in unserem Garten. Zu  meinen schlimmsten Fehlern aus Entzücken an der Optik scheinen etwa die armen Iris von einer netten Gartenfreundin aus Österreich zu zählen, die hier seit Monaten ums nackte Überleben kämpfen. Und auch die  von Lieblingsgärtner angebetete Sterndolde wächst seit ihrem Einpflanzen hier eher rückwärts. 

Wir bemühen uns, es den Stauden und Büschen, die von unserem Boden nicht so angetan sind, wenigstens bei Pflanzung angenehm zu gestalten:  Jede Pflanze bekommt ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so groß ist, wie ihr Topfballen. Der Boden um sie herum wird mittels Grabegabel einigermaßen gelockert. Und dann gibt es für das erste, hoffentlich erfolgreiche Anwachsen einen Schwung gekaufter Pflanz- oder Komposterde - manchmal mit Sand abgemagert. 

Das ist nicht billig, aber im nächsten Jahr hoffen wir immerhin auf selbstgewonnene Komposterde, die dann reif sein dürfte. 

Trotz dieser Päppelung verweigern einige Pflanzen einfach, bei uns loszulegen. Sie scheinen im Boden zu sehr "eingeklemmt" und haben keine Möglichkeit, sich zu entfalten. Das tut dann weh, müssen wir aber wohl unter "Anfängerfehler" verbuchen.

 

Einen entscheidenden Vorteil hat unser Beton-Boden allerdings: Die Wühlmaus verfügt scheinbar noch nicht über Presslufthammer und Bärenkräfte! So bleibt unser Rasen erstauntlich unangetastet, weil das gute Tier, da einfach nicht durchkommt :-)!

Nee, der "Kulturfolger" folgt uns lieber direkt in die gut durchbuddelten Stauden- und Gemüsebeete.

So isses.

 

Hab`ein schönes Wochenende, lieber Leser! 

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Kleine, ungewöhnliche Tischdeko aus Tanne und sturmgeknicktem Sedum :-)

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Laub, Laub, Laub

Lieber Leser, bitte entschuldige die derzeit nicht so optimale Fotoqualität. Es sind etwas graue Tage, ich bin spät im Garten und meine einfache Smartphonekamera ist von dem Licht anscheinend nicht soo angetan. Oder vielleicht reicht es ihr auch, immer wieder Laub fotografieren zu müssen? ;-) Lieblingsgärtner und ich haben jedenfalls langsam genug davon, immer wieder Laub zu rechen!

Der Schnee der vergangenen Woche ist geschmolzen: Nun kommt das darunter liegende Laub wieder zutage. 

Wenn ich sie alle addiere, dann haben wir im kleinen Garten insgesamt ...

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November-Buchtip: Reginald Akerell "Pinnegars Garten" - Gartenleidenschaft und warmherziger britischer Humor

Das oft unwirtliche Wetter führt dazu, dass mein freizeitlicher Drang nach Garten, Garten, Garten einen Hauch weniger ausgeprägt ist als sonst :-). Naja, und die frühe Dunkelheit trägt das ihrige dazu bei. So kommt es, dass ich plötzlich mehr Zeit  für andere Hobbies habe :-). Ich liebe Bücher, lese seit meiner Kindheit relativ vielfältig. In den letzten 1,5 Jahren kam die Gartenliteratur als umfassendes neues Gebiet zu den bisher in meiner Bücherwand vorherrschenden Romanen, Krimis und Fachbüchern hinzu. 

Am vorletzten Samstagnachmittag, sonst unser Gartentag schlechthin, regnete  und windete es kräftig, und Lieblingsgärtner und mich verschlug es in unsere Lieblingsbuchhandlung. Ich streunte entlang der Buchregale: Der neue Krimi von Nele Neuhaus? Ja, der wäre eine sichere Bank für spannende Lesestunden, aber ein gebundenes Buch ist teuer: Dafür bekomme ich eine Menge Pflanzen ;-). So warte ich bei einem Krimi oft lieber auf die Taschenbuchausgabe! Wie wäre es mit einem Gartenfachbuch? Immer toll, aber eigentlich wollte ich mich diesmal von einer schönen Geschichte fesseln lassen.

In diesem Moment stand ich vor den "Minis". Diese von verschiedenen Verlagen herausgegebenen Bücher haben humane Preise, und sie passen fast in jede Jackentasche. Das finde ich rein formal prima, denn so kann ein Buch - im Fall des Falls von Sonnenschein und Mußezeit - gleich mit in den Garten! Und dann hieß das Büchlein, das im Regal direkt vor mir stand auch noch "Pinnegars G a r t e n " (!) Das klang für mich perfekt, und das war es dann auch.

 

Ein Buch, bei dem ich schon nach den ersten Seiten bedauerte, dass ich bald zum Ende kommen würde. Und zudem eines, dessen Inhalt oder vielmehr Zauber sich nicht leicht beschreiben lässt, sondern dass man "gelesen haben muss"! 

Ich versuche es trotzdem mit dem Beschreiben ;-) :

Gezeichnet wird das Leben des hochbetagten Obergärtners Herbert Pinnegar, etwas ironisch und respektvoll zugleich "Old Herbaceous" genannt. Seine Geschichte wird in Rückblicken aus der Sicht des alten Mannes erzählt:

Herbert wird in der späten Mitte des 19. Jahrhundert in England geboren - ein Findelkind. 

Mrs Pinnegar, die Frau des Kuhhirten und sechsköpfige Mutter, gibt ihm ein Zuhause und die  Lehrerin, Mary Brain, Zuwendung. Brain unterstützt seine frühe Liebe zu Blumen, indem sie dem kleinen Herbert Wissen vermittelt und ihm mit der Teilnahme an einem Wiesenblumenwettbewerb bei der örtlichen Gartenausstellung eine erste Tür für seinen späteren Werdegang öffnet: Der Junge gewinnt ihn und die Aufmerksamkeit von Lady Charteris, die seine Begeisterung für alles Grüne teilt und Herbert Pinnegars Leidenschaft dafür erkennt. So führen Glück und Lady Charteris Förerung dazu, dass der junge Pinnegar trotz schwieriger Startbedingungen Schritt für Schritt im Leben und in der Gesellschaft Selbstbewusstsein und seinen - angesehenen - Platz findet: den des langjährigen Obergärtners  auf dem Besitz von Lady Charteris,  und den eines weit bekannten Gartenexperten. 

So, nachdem ich dies geschrieben habe, möchte ich alles - wie befürchtet - gleich wieder streichen, denn diese Worte klingen doch reichlich nüchtern! Ich tue es aber nicht, sondern ergänze folgendes: ...

Das Anrührende des ganz und gar unaufgeregten Buchs liegt für mich darin, dass es auch ein Buch über Freundschaft und darüber, wie Menschen im Leben wachsen können, ist. Es trifft direkt ins Herz - mit dem großartig gezeichneten Charakter des Herbert Pinnegar, seinen Schrullen, seiner Unsicherheit und seinem Mut, seinem Witz, seinen schlitzorigen Ideen und der Freundschaft und Treue zu Lady Charteris. 

Allein für die Geschichte, wie Herbert seinem Freund und wöchentlichen Domino-Kumpel George, dem Stationsvorsteher des kleinen Ortes, aus der Patsche hilft, als es darum geht, einer Untersuchungskommission einen blütenreich bepflanzten Bahnhof zu präsentieren, lohnt sich die Lektüre! 

Und dann will ich noch verraten, dass ich die letzten Seiten des Buchs verheult gelesen habe - warum verrate ich nicht: Lies es selbst, lieber Leser  ;-) ...

 

Der Autor Reginald Arkell (1882-1959), Bühnenautor und Humorist,  hat dieses Buch in hohem Alter geschrieben. Und ich empfinde es so, dass sowohl des Autors berufliche Ausrichtung als auch seine große Lebenserfahrung dazu führten, dass die Protagonisten mir so lebendig wie bei einem Theaterstück vor Augen standen, und die Geschichte trotz Warmherzigkeit, Humor, und verpackter Psychologie weder belehrend wirkt noch süßlich aufstößt. Akerell kannte die Menschen und hat den Lebensweg einer besonderen Persönlichkeit beschrieben. 

 

Für wen ist das Buch geeignet? Den Buchgeschmack eines anderen zu treffen, ist nicht leicht: Er ist extrem individuell, wie ich erst neulich erlebt habe, als eine ältere Nachbarin, die ich mag, ein Buch prima fand, das ich gar nicht mag :-). So sind gerade Kategorien bei Empfehlungen nur bedingt hilfreich. Dennoch bleibt mir nichts anders übrig als sie zu bilden, und empfehle ich das Buch für: 

Gartenliebhaber, Englandfans, Menschen mit (britischem ;-))Humor, Romantiker, Ältere Menschen, Fans des Films "Miss Daisy und Ihr Chauffeur"

 

Reginald Arkell 

Pinnegars Garten 

Unionsverlag Zürich

8. Auflage, 2016

9,95,- Euro

 

 

Demnächst wird es hier im blog im Winter einmal im Monat einen Buchtip geben! Es geht um Bücher, die mit dem Thema Garten zu tun haben, klar :-). 

 

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Schnee? Schnee! Und wie! :-)

Also wirklich, lieber Leser! Ich hatte schon einen hübschen "Laub-Leid"-Klage-Artikel für heute vorbereitet, da kam Dienstagnacht der Winter zu einem ersten Auftritt vorbei! Bei einer Premiere wie dieser hätte man eine gewisse Schüchternheit erwarten können  - aber Pustekuchen! Der Winter protzte hier im nordöstlichen Niedersachsen mit großem Showprogramm, und -15 bis 20 cm Schnee blieben liegen!

Das Gute: Wir können mit dem Laubharken einmal guten Gewissens aussetzen.

Das Ungute: Der Schnee kam überraschend früh und heftig, so dass einige schutzbedürftige Pflanzen wie Rosmarin und ein paar Stauden nicht mehr mit Hilfe von Laub, Luftpolsterfolie oder Nadelholzzweigen eingepummelt werden konnten. Ein paar Schäden werden wir nach dem Abtauen, vielleicht auch erst im nächsten Frühjahr sehen. Das in diesem Jahr vielfach noch an den Ästen hängende Laub und der schwere, nasse Schnee führten bei Nachbars Pflaumenbaum zum Abbrechen dicker Äste. Allerdings wird es sich um krankes, sogar totes Holz gehandelt haben. Lieblingsgärtner hatte dieses bei unseren großen Bäumen bereits vor Wochen herausgesägt, so dass ich ziemlich sicher bin, dass bei uns nichts passieren wird. Sieh selbst, lieber Leser: Als wir abends bei Schneesturm in unseren Garten stapften, boten sich folgende unscharfe aber doch atmosphärische Bilder. Die weißen Streifen auf den Fotos sind fallende Flocken  ;-) ...

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Kleines Herbstblätterquiz

"Der Herbst ist ein zweiter Frühling, in dem jedes Blatt zur Blüte wird", so hat es Camus einmal formuliert, und ich finde es gerade sehr treffend im Angesicht der ganzen Farbenpracht. 

 

Hast Du Lust auf ein Spiel, lieber Leser? Falls ja, dann möchte ich Dich nachfolgend zu einem kleinen Herbstblätterquiz einladen! Ich bin ja erklärter Blattschmuckfan, aber - ehrlich gesagt: Es fehlt mir noch sehr ...

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Liebe macht mal wieder blind: Meine neueste Gartenbeute ...

... möchte ich heute zeigen, lieber Leser :-)! Es handelt sich laut Verkäufer um Stipa tenuissima, auch Ponyschweif oder Ponytail-Gras genannt.

Es war Mittwoch, auf dem örtlichen Wochenmarkt, als es mir einfach beim Einkaufen von Obst und Gemüse ein Bein stellte! Dieser schrägen Haptik - es fühlt sich wirklich haargenau so an wie ein Pferdeschweif - konnte ich nicht widerstehen. Natürlich wieder einmal gegen jede Vernunft.

Mit anderen Worten "dusslig" ;-) - aus gleich drei Gründen: Erstens war ich auf dem Wochenmarkt mit einem Fahrrad ohne Gepäckträger  unterwegs. Mein Rucksack war schon mit einem Kilo Möhren vollgestopft, und die Wolken hingen bedrohlich tief - schwer von Regen. Natürlich blieb es nicht bei der himmlischen Drohung: Als ich den Riesenkübel endlich glücklich irgendwie in meinem linken Arm gelagert hatte und losfuhr, brach d e r  Gewitterguss der Woche los! Ich musste feststellen, dass mir so das einhändige Radfahren nicht möglich war und wartete erstmal unter einem tropfenden Vordach eine Weile ab. Mit mir ein Haufen regenschirmloser Touristen und Marktbesucher. Als i c h  schließlich einsehen musste, dass der Himmel da oben ...

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Alle Kürbisse auf diesem Foto ...

... freuen sich, dass Halloween vorbei ist :-) !

Im Ernst: Die ganze Kübisbande hatte sich am Wochenende im Arboretum Ellerhop versammelt, wo auch ein Herbstfest stattfand. Das ist nun zwar gelaufen, aber der Indian Summer, die schöne Färbung der tollen Gehölze im Arboretum, läuft noch ein paar Tage! Und es ist auch erstaunlich, was dort noch alles an Stauden blüht: Ich habe zumindest diverse Sorten Astern, Dahlien und Eisenhut erkannt, aber es gab noch viele viele mehr! Pflanzenfreaks, auf ihr müsst dahin, in den Norden von Hamburg! Bei schönem Wetter nochmal Herbstzauber tanken. Viel Freude dabei :-!

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