Die Schubkarre (September 2015)

Bisher waren wir keine großen Flohmarktfans. Wir würden uns zum Beispiel persönlich lieber neue Billigkleidung als hochwertige Gebrauchte kaufen. Keine Ahnung warum und sicher entgegen dem Trend der Zeit, fühlt sich aber für uns besser an. Anders sieht es bei Gartendeko aus. Neuwertige ist oft verdammt teuer oder eben auch billig und dann sieht man ihr den günstigen Preis meist an. Daher wurden wir in diesem Jahr nicht nur zu Gärtnern sondern auch zu Jägern … zu Schatzjägern, die auf Flohmarktpirsch gehen. Dazu musste allerdings erst das geeignete Revier gefunden werden. Der größte Flohmarkt unserer Stadt enttäuschte uns doch ziemlich: Sicher, da war für jeden ein Schnäppchen dabei, aber gartentaugliche Sachen? Eher nicht. Zudem hatte das Ganze so eine rummelige Atmosspähre, die wir einfach beide nicht mochten. Auch auf einem weiteren Markt in der Stadt hatten wir den gleichen Eindruck. Schließlich aber fanden wir „unseren“ Flohmarkt auf einem Dorf auf dem Land. Allein, dass er auf einem schönen offenen Gelände am Dorf- und Waldrand gelegen ist, macht ihn schon attraktiv für mich. Und in der freien Natur wirken die Sache irgendwie … ich weiß auch nicht, irgendwie schöner :-). Schließlich finden sich hier viel mehr Dinge, die draußen- beziehungsweise gartentauglich sind.

Bei unserem ersten Rundgang fiel mir gleich eine kleine Holzschubkarre ins Auge. Sie war sichtbar morsch und schonmal nachgestrichen worden. Und Handeln kann ich ja auch nur so mittelgut. Dennoch, für 10 Euro durfte ich sie mitnehmen. Zuhause im Garten machte ich mich gleich daran, sie aufzuarbeiten. Ich hatte noch etwas dunkle Holzlasur und nach zweimaligem Überstrich sah das gute Stück absolut verwandelt aus: einfach schön. Ich legte sie mit einem Teichfoliestück aus, das wir noch hatten und tat gleich eine Schicht Kiesel hinein. Ich hoffe, dass so der Gammelprozess aufgehalten wird und wir noch länger Freude daran haben, sie entsprechend den Jahreszeiten zu dekorieren.

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Eine Minibirne (September 2015)

Eigentlich hatte ich sie bisher – gegenüber dem Apfel – immer als weiches Oma-Obst angesehen. Aber dieses Jahr entdeckte ich sie auf dem Markt völlig neu für mich: die Birne. Mit Begeisterung futterte ich wochenlang vor allem die alte Sorte „Klapps Liebling“. Unser in der Nähe des Komposthaufens im Garten vorhandener alter Birnbaum hatte zwar große Früchte getragen, aber viele waren faul. Zudem schmeckten auch die wenigen Unversehrten wirklich so gar nicht als Frischobst. Vielleicht kann man sie gekocht oder gebacken verwenden. Manche Tafelbirnen sollen bei ungünstigen Standortverhältnissen ja auch nur noch als Kochbirnen taugen. Aber eigentlich hat der alte Baum schon einigermaßen Sonne. Hm. Einen eindeutig sonnigen Platz konnten wir aber einem kleinen Birnbäumchen in unserem vorderen Gartenbereich an der Stelle des alten Heidebeets anbieten. Und so besorgten wir uns ein kleines, nicht so hoch wachsendes Birnbäumchen „Dr. Joaquina“ in der Baumschule vor Ort. Ich muss zugeben, dass ich wiedermal zu begeistert von der Idee war und nicht darüber nachgedacht habe, ob uns d i e s e Sorte überhaupt schmeckt. Zudem ist sie auch einigermaßen selten. Immerhin hatte der Gärtnermeister versichert, Befruchtung wäre auf einem Kleingartenglände kein Problem. Na gut, schauen wir erstmal, ob die Kleine den Winter übersteht oder noch ein Opfer der Wühlmaus wird :-(, dann sehen wir weiter.

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Gärtnertypen - die Pflanzenfreaks (September 2015)

Mein Lieblingsgärtner und ich sind oft zu sehr späten oder frühen Zeiten in der Kolonie. Wir finden es toll, die Morgendämmerung dort zu erleben und abends nach der Arbeit noch eine Kleinigkeit im Freien tun oder einfach nur im Garten sitzen zu können. Wie Omma und Oppa machen wir dann unsere Visite im Garten, zählen alle unsere lieben Pflanzenhäupter, diskutieren besorgt die Blattlaus auf der Rose und ob der Ilex noch etwas Wasser bedarf oder nicht. Wie in der Vorstellung geschrieben - wir sind keine Allround-Pflanzenkenner, aber von Pflanzen begeisterte Unwissende ;-), eben "Pflanzenfreaks". 

 

Bei kühlem oder regnerischem Wetter begegnen uns dann kaum andere Gartenfreunde, höchstens einsame Spaziergänger, die bei jedem Wetter den Hund ausführen müssen. Aber e i n anderer Kleingärtner ist auch häufig da: Trotz höheren Alters lässig in Rollkragenpulli und Jeans gekleidet, schiebt er häufig in der Dunkelheit noch eben eine Schubkarre mit Strauchschnitt zum Schredderplatz durch die Kolonie. Ein kurzes Gespräch über den Gartenzaun fand schon das ein oder andere Mal statt. Er scheint – wie wir in unserem Gärtchen - ganz und gar in seinem Doppelgarten, im Pflanzen- und Gartenleben aufzugehen. Vielleicht ergibt sich ja nochmal ein längerer Kontakt, das wäre schön. 

(Nachtrag: Inzwischen (Juli 2016) hat sich tatsächlich ein sehr netter Kontakt und haben sich sogar Tauschgeschäfte ;-) ergeben. Wir haben uns auch nicht getäuscht: Dieser Gartenfreund besitzt einen wundervollen Garten mit vielen spannenden und auch selbst gezogenen Pflanzen, den wir schon einmal anschauen durften. Toll. Und ganz sicher verbergen sich in der Anlage noch viele weitere vorrangig Pflanzenbegeisterte - wir werden sie im Lauf der Zeit schon auftreiben!  :-))

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Gießkannentisch (September 2015)

Ich bin nicht der Typ für Sommerhitze oder schwüles Wetter. Jeden klaren, kalten aber sonnigen Herbstag ziehe ich dem Sommerwetter meilenweit vor. Den gesamten – unangenehmen – diesjährigen Sommer war ich immer wieder beim abendlichen Gießen davon genervt, mich zum Gießkannenbefüllen tief bücken zu müssen: den Schlauch in die Kanne hineinstecken, Kanne befüllen, Kanne zum Gießen hochstemmen. Eigentlich eine Kleinigkeit, aber immer wieder schweißtreibend anstrengen. Anfang September nun kam mir der zündende Gedanke für einen simplen Gießkannentisch. Wir erwarben vier große Pflanzsteine (Mauersteine hätten wir erst im Baumarkt bestellen müssen), dieselben wie für unser Hochbeet und eine Waschbetonplatte. Auf die 50 mal 50 cm große Standfläche für den Tisch schütteten wir Sand und legten dann noch Kaninchendraht unter, damit ...

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Froschi - der Nervenfeste (September 2015) 

Mittlerweile ist er wirklich verdammt nervenfest (oder gar taub?) geworden: Gestern konnte ich aus einem großen Plastiksack Kies direkt am Teich verstreuen, und er blieb ganz cool auf seinem „Kürbis-Seerosenblatt“ sitzen und schaute mir zu! Anfangs war unser Frosch noch wegen jedem Lufthauch in den Teich abgetaucht. Ich hoffe, er verhält sich gegenüber Fressfeinden aber weiterhin vorsichtig! Er erkundet mittlerweile alle Ufersteine und prüft, ob sie geeignete Sonnenwärmplätze sind. Er taucht durch den Teich und nutzt das von uns hereingehängte Mangrovenholz als Deckung. Mittlerweile ist er auch gewachsen und unsere Mückenpopulation hat sichtbar abgenommen, was vielleicht nicht nur dem kühlen Wetter zuzuschreiben ist. Wir haben ihn auf den Namen Robin getauft – nach Kermits kleinem Neffen Robin aus der Muppetshow. Jedesmal, wenn wir in den Garten gehen, gucken wir als erstes am Teich, wo wir unser grünes, liebgewonnenes Gartentier entdecken können.

Dennoch wäre ich ganz froh, wenn er vor dem Winter abwandern würde. :-( Unser Fertigteich ist mit seinen 60 cm wirklich nicht sehr tief, aber Teichfrösche überwintern mit Vorliebe am Grund und seltener am Ufer. Wenn so kleine Teiche durchfrieren, habe ich mittlerweile im Gartenforum gelernt, dann treiben die Frösche im Frühjahr oft tot an der Oberfläche. Bitte nicht Robin!

Diese Gefahr hatte ich beim Teichbau nicht bedacht und auch eigentlich auf den Instinkt der Tiere gesetzt, sich einen Teich zu suchen, der tief genug ist. Aber wie die Erfahrungen vieler Teichbesitzer zeigen, ist das nicht immer der Fall. Derzeit bin ich daher damit beschäftigt, zu recherchieren, wie ich dem Fröschchen am Ufer am besten ein attraktives Winterquartier gestalten kann. Vielleicht klappt es ja und er wählt es. Drücke mal die Daumen, bitte.

 

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