Nun möchte ich meine Freude am Garten im Monat Juni noch mit ein paar Impressionen kundtun und mit Dir teilen! :-)
Zuerst gibt es Bilder vom dringend nötigen Wässern ...
... und dann noch etwas zarten, mit Wassertropfen benetzten Blütenzauber von Vinca mayor (großes Immergrün) und Storchschnabel :-) ...
Wir machten einen Ausflug in einen hübsch dekorierten kleinen Gartenhandel. Da saß ER. Er hatte diesen selbstgefälligen Blick von einem, der weiß, was er will und kann. Er hatte sich auf einem Gartentisch im Yoga-Sitz niedergelassen, Daumen und Zeigefinger zum Kreis geformt und grinste selig erleuchtet vor sich hin. Er hatte eine unbeschreiblich entspannte Ausstrahlung, die dennoch jeden Betrachter sofort zum Lachen reizte: Einfach weil es so herrlich selten dämlich aussieht, wenn ein Steinfrosch eine Yoga-Haltung einnimmt! Ich war sofort verknallt und guckte mich verschämt nach meinem Begleiter um, der zum Glück in einer anderen Ecke der Gärtnerei die Rosenstöcke bestaunte... Ganz, ganz vorsichtig schielte ich nach dem Preis und erschrak ordentlich: Ich hatte zwar mit etwas gesalzenem gerechnet, aber verdammt, gut 200 Kröten für diesen Frosch?! Nee, beim besten Willen nicht! Ich war erwachsen und vernünftig und musste nicht mehr jedes Kuscheltier in der Auslage haben! Außerdem wäre der viel zu groß für den kleinen Garten, außerdem zu kitschig, außerdem … Verzweifelt drehte ich mich weg, um aus seinem Bann zu fliehen, da … ich erstarrte! Unverkennbar der kleine Bruder des großen Frosches grinste mich unter einer Hosta Sum and Substance breit an! Oh nein, nun war ich verloren. Sowas von verloren! Ich blickte auf den Preis …
... und konnte auch diesen nicht recht glauben, auch wenn er nur ein knappes Viertel so schlimm war wie der des großen Bruders. Nun konnte ich nicht mehr anders, suchte meinen Mann und schleifte ihn zu diesem wuuundervollen Frosch! Was er denn davon halte, ich würde ihn selber kaufen, aber wäre er nicht ganz ganz wundervoll??? Erwartungsgemäß fand mein Schatz ihn zwar auch ganz putzig, meinte aber, d e n Preis könne man doch für so einen kitschigen, schon angemoosten Klumpen Naturstein nicht zahlen! Er hatte Recht Natürlich. ... Aber als wir dann im Auto saßen und schon 1 Minute gen Zuhause fuhren, wusste ich plötzlich, dass er sowas von Unrecht hatte!!! ANHALTEN! UMDREHEN! ZURÜCKFAHREN! BITTE BITTE! FROSCHHABENWILL! Zum Glück nur mittelgenervt und größtenteils grinsend über seine unvermittelt in den Quengelmodus gefallene Frau, drehte mein Schatz um und wir standen in nullkommanix wieder auf dem Gärtnereiparkplatz. In Windeseile hatte ich in dieser einen Minute per Smartphone Yogafroschpreise recherchiert und festgestellt, dass der Frosch in dieser Gärtnerei zwar teuer, aber etwas günstiger als bei manch anderen Händlern war! Beflügelt beschloss ich dennoch ein bisschen zu handeln, um auch den Lieblingsgärtner zu besänftigen:“Weißt Du was? Wenn wir da gleich reingehen, spielen wir „guter und böser Bulle“! „Häh?“ „Oder Bonnie und Clyde!“ „Häh?“ Mein Schatz ist zwar verdammt klug und superfix im Denken, aber zum gerissenen Händler weniger geboren – dazu ist er viel zu aufrecht und aufrichtig. „Lass mich machen, mach Du einfach mit!“ raunzte ich daher etwas ungehalten. Der Chef vom Gartenhandel, der meine Froschverliebtheit gleich beobachtet hatte, grinste erfreut und breit: „Naa, wieder daaaa?“ „Ja“, seufzte ich, „es ging nicht anders... Ich hätte dieses putzige Kerlchen wirklich sooo gern, aber ich bekomme doch Ärger mit meinem Mann – deeer ... (dramatischer und leicht böser Blick in Richtung Schatz, der mich nur verdutzt anguckt) … mag ihn nicht soooo.... Können Sie mir zum Trost mit dem Preis ein bisschen entgegenkommen?! Damit ich nicht so Ärger kriege...“ (klimper,klimper Augenaufschlag so gut das in mittlerem Lebensalter geht ;-)). „Ge...genau, ähm, genau, ich mag den nicht so,“ sagt mein Lieblingsmitgärtner so ernsthaft und finster wie er es nur hinbekommen konnte... „Aha,“ dröhnt der bärige und bärtige Händler, „...hat er Angst, dass der Frosch sich in einen Prinzen verwandelt, höhö?“ Er lacht über den eigenen Witz und wir grinsen höflich. Dann meint er schnell, er könne mir nur um 5 Kröten entgegenkommen. Schwer begeistert lege ich die passende Kohle hin und verlasse mit Frosch im Arm, so schnell es geht, den Ort des Geschehens. Gleich am Nachmittag zieht Froschi in den Kleinen Garten ein: In Ermangelung Teichs findet er seinen vorübergehenden Platz unter der Strauchrose in den Phloxsämlingen (?) am Thymus Aureus :-) ....
Wenn wir viel Geld, Zeit, Kraft hätten, hätten wir unseren schnurgeraden Hauptweg längst aufgehoben und einen geschwungenen kleineren Weg durch den Garten gestaltet. So aber ist der alte gepflasterte Hauptweg erstmal eine unverrückbare Bedingung. Aber eine Alternative habe wir dennoch angelegt. Gleich am Eingang des Garten kann man sich nach rechts wenden. Dort haben wir mit viel Mühe, mehren Sandsäcken, Wasserwaage und Metermaß eine Rampe aus alten umgedrehten Waschbeton-Platten verlegt. So ist es auch meiner Mutter mit ihrem Rollator möglich, in den hinteren Gartenbereich zu kommen und auf unserer Bank Platz zu nehmen.
Ja, das tut es wirklich! In zweierlei Hinsicht: Einerseits macht es mir ungeheuer viel Spaß, Pflastersteine zu verlegen. Andererseits bekommen die Beete durch die Einfassung wirklich Struktur und zwar auf eine angenehm zurückhaltende Art und Weise. Und so pflasterten wir und pflasterten den ganzen Kleingarten voll….Halt! Nein, Scherz! Wir legen unsere Pflastersteine ja einfach nur so mit höchstens etwas Sand darunter in die Erde, pflastern somit gar nicht richtig. Wir sind ja schließlich auch nicht die Designfreaks, haben uns Beton bis auf die alten Platten bisher im Garten erspart und wollen schon, dass die Pflanzen klar im Vordergrund stehen. Und dafür tun wir auch alles.
Auch, wenn wir noch mehr Einfassungen vorhaben: Ich muss mich wirklich bremsen. Mittlerweile haben wir auf der linken Gartenseite Schattenbeet, Weinbeet, Johannisbeerbeet und Versuchsbäumchen mit Steinen eingefasst. Auf der rechten Seite sind es zwei Blumenbeete und die innere Hainbuchenhecke. Und wir finden es sieht wirklich viel schöner aus als vorher: Es tritt jedoch hinter der Anpflanzung noch angenehm zurück.
Da habe ich bei der Bestellung echt nicht richtig nachgedacht: Der Online-Gartenhändler unseres Vertrauens hatte aber auch so verdammt schöne Pflanzen. Und irgendwie muss oder will man doch als Neugärtner ganz viel ausprobieren – mal sehen, was klappt. Und so landete auch die wunderschöne blaue Weinsorte „Venus“ bei mir im Warenkorb. Nur hatte ich vorher gar nicht bedacht, wo wir sie überhaupt im Kleinen Garten pflanzen könnten. Es half nix, ein Beet für den Wein und die ebenfalls voreilig erworbene, bereits am einjährigen Holz tragende Brombeere musste her. Wir überlegten, in der linken Gartenhälfte ein kreisrundes Beet auszustechen und einen großen Rosenbogen zu setzen. Aber die Größen, die uns gefielen, waren verflixt teuer. Und wir hatten schon viel Kohle in Gartenmaterial und neue Pflanzen investiert, und es war für dieses Jahr auch noch kein Ende abzusehen. Wir mussten daher auf eine günstige Lösung zurückgreifen. Wozu haben wir zwei große, offiziell verbotene Weidenbäume im Kleinen Garten? Mein Lieblingsgärtner sägte von dem einen zwei ca drei Meter lange Äste ab, die das Johnannisbeerbeet auch sehr verschatteten. Wir schälten (ich weiß allerdings nicht, ob das sinnvoll war) die Rinde ab und schnitten sie auf gleiche Länge zurecht, ließen bei beiden am Ende eine Gabel stehen. Lieblingsgärtner buddelte mal wieder zwei tiefe Löcher, in die wir die Stangen wiedermal ohne Beton und auch ohne Fäulnisschutz einen halben Meter tief einsetzten. Es ist klar, dass da in zwei, drei Jahren eine neue Lösung her muss, aber für dieses Jahr hatten wir erstmal eine kostengünstige. In die beiden Astgabeln dieser Stangen legten wir eine weitere. Wir befestigten alles mit Bast und Paketschnur und das ganze wirkte tatsächlich sehr fest. Immerhin hat es bis heute (Januar 2016) gehalten. Ich finde, es sieht ein bisschen aus wie eine Schaukel :-).
Schnitzen macht mir eine Menge Spaß: Eigentlich schnitze ich ständig im Garten an Stöcken herum, um sie als Pflanzenhalter nutzen zu können. Nach der Wurzel wollte ich mal wieder ein kleines Dekostück gestalten und so kam es zum nächsten Projekt: die Baumschlange aus Apfelholz. Hier bin ich so vorgegangen, dass ich durch teilweises Stehenlassen der Rinde einen Ringeleffekt erzielt habe, der der Schlange ein – wie ich finde – attraktives Muster verleiht. Ich setzte sie in unseren Kirschpflaumen-baum, wo sie ein einigermaßen wettergeschütz-tes Plätzchen hat und für einen kleinen Überraschungseffekt beim Vorbeigehenden sorgen kann.
Nur Einölen hätte ich sie sollen. So setzte doch mittlerweile die Verwitterung für meinen Geschmack zu stark ein. Sie verschmilzt heute regelrecht mit dem Baum und man kann sie nur bei ganz genauem Hinsehen entdecken.