Zauberhafte Eichen

Auch im Winter hält mich wenig vom geliebten Garten fern. Dennoch bietet die stille und kalte Jahreszeit eine gute Gelegenheit, Ausflüge zu unternehmen. Denn im Sommer und auch Herbst denke ich immer: Ach, ich könnte doch noch dieses oder jenes im Garten tun. Dieses Gefühl ist im Dezember Dank der Kälte nicht ganz so intensiv 😉. 
Viel Bewegung, neue Eindrücke, Licht und Luft - das sind Dinge, die wir auch, mehr noch gerade, in Coronazeiten dringend brauchen. 
Aber alles bitte mit eingeschaltetem Verstand. So treffen wir bei mäßigem Wetter zu früher oder später Uhrzeit in Feld und Wald kaum andere Menschen an. Und für den Fall, dass doch, achten wir von vornherein auf breite Wege, die uns Abstandhalten ermöglichen. 

So war es auch am vergangenen Freitag, als wir uns nach Buchholz, nahe Fischerhude, nahe Bremen auf den Weg zu den Kratteichen machten... 

Aus Buchholz kommend, parkten wir an einem Feldweg, ganz nah der Landstraße. 

Offensichtlich luden bequeme, gedankenlose Menschen hier ihren Grünabfall ab. Optimale Startbedingungen jedenfalls für Kirschlorber und Miscanthus giganteus, den Wald zu erobern 😐. 


Ganz oben rechts im Foto erkennt Ihr, das sogar quicklebendiger Bambus dabei war. Ich hoffe einfach mal, dass es sich wenigstens um eine Fargesia handelte und keinen Phyllostachys🥴😉.


Schon ca 200 Meter weiter im Wald zeigten sich dann die älteren der Kratteichen.

Wir waren sofort gefangen von den wunderschönen Formen. 

Das wundervoll frischgrüne Moos tat ein Übriges. 

Ich konnte den Finger gar nicht mehr vom Auslöser nehmen, stets auch in der Hoffnung, doch noch einen Waldelf zu erwischen. Aber der entpuppte sich dann doch "nur" als mein Lieblingsgärtner 😉, der ebenso wie ich fasziniert die Bäume umrundete. 


Leider fand sich kein Hinweisschild zur Entstehung der Bäume, wohl aber eines, das das Herumklettern auf ihnen verbot. Dadurch sei in der Vergangenheit manch Astbruch entstanden. 

Wir hielten uns nach ausgiebigem Anschauen der besonders augenfälligen Kratteichen bestimmt noch eine weitere Stunde in dem Gebiet auf. Dabei sahen wir auch junge, ebenso besonders gedrungen gewachsene Eichen und nahmen vom Waldboden ein Totholzstück zum Schnitzen mit.


Eine Netzrecherche ergab zwei Erklärungsansätze für den besonderen Wuchs: Entweder soll Hudevieh in früherer Zeit die Eichen als Jungbäume immer wieder abgefressen haben oder - sehr viel wahrscheinlicher, wie ich angesichts gedrungen gewachsener Jungeichen finde - ein besonders fester Bodenbestandteil namens Ortstein verhindert hier eine hinreichende Nährstoffaufnahme.

O. K., man kann auch noch mit der magischen Lösung der Fee mit Zauberstab daherkommen: Sie könnte ja irgendeinen giftigen Prinzen mit Gefolge die sich über einen Zwerg lustig gemacht hatten, verwandelt haben. Esoteriker haben daran vielleicht Freude. 


Wie auch immer, die Eichen sind jedenfalls "zauberhaft schön" . 😉