
Erstmal wünsche ich Dir mit diesem Schnee-Smilie einen guten Wochenstart, lieber Leser :-)!
Vielleicht fragst Du Dich, ...
... was sich darunter verbirgt? Nun, die Lösung lautet: Eine dicke Scheibe vom Stamm einer Eiche! Wie bitte?! Nö! Ich war natürlich n i c h t mit der Säge im Wald! ;-) Ich liebe lebendige Bäume!
Vielmehr verhielt es sich so:
In unserer Gegend wurden unzählige wunderschöne alte Baumriesen von Wintersturm und Schneelast gepeinigt. Und einige so sehr, dass die Waldarbeiter sie aus Sicherheitsgründen fällen mussten.
Vor gut drei Wochen waren Lieblingsgärtner und ich bei klarem Frostwetter im Wald unterwegs. Auf dem Weg zu unserer Lieblingsstelle lagen diverse gefällte Baumriesen - fertig zum Abtransport. Und im Unterholz, abseits, auch diese wunderschöne dicke Holzscheibe.
Mein Bastelerherz hüpfte aufgeregt: "Was man daraus noch Schönes machen kann!" Egal, ob sie Risse und Löcher hat - beim Trocknen sind eh welche zu erwarten. Natürlich aber kann man so etwas nicht einfach mitnehmen, es gehört dem Waldbesitzer.
So machten wir uns - ich seufzend und Lieblingsgärtner heimlich erleichtert - weiter auf den Weg zur Lieblingsstelle. Dort angekommen ließen wir uns trotz Frost mit Aludecke zu einem kleinen Picknick nieder...

... Und da erschien plötzlich ein freundlicher Herr in Förstergrün und mit Jagdhund an der Leine. Er fand uns Winterpicknicker und Bewunderer der schönen Alleebäume wohl sympathisch - jedenfalls entwickelte sich ein nettes Gespräch. Schließlich traute ich mich, unverfroren ;-) das Thema Baumscheibe anzusprechen...
Und tatsächlich bekamen wir die offizielle Erlaubnis, dieses tolle Holzteil mitnehmen zu dürfen! Ich bedankte mich und war schwer begeistert - Lieblingsgärtner, der das Gewicht vorausahnte, das wir da bewältigen mussten, etwas weniger ;-) ...
Wir guckten uns erstmal die Lage an, und Lieblingsgärtner ruckelte ein bisschen an der Scheibe im Unterholz herum.
Die war schwer. Verdammt schwer. Eiche halt.
Lieblingsgärtner gelang es, sie irgendwie aus dem Unterholz zu zerren, zu schieben, zu rollen, dabei zu fluchen, wieder zu zerren und zu rollen. Endlich lag sie mitten auf dem Waldweg und wir konnten sie weiter in Richtung unseres Autos rollen.
Vor dem Kofferraum, den wir gänzlich auspacken mussten, standen wir dann aber ratlos da. Ich gab mein bestes, aber ich bekam sie keinen Millimeter mit angehoben.
Nun wollte ich aufgeben, denn eine Baumscheibe gegen eine strapazierte Bandscheibe von Lieblingsgärtner war kein sinnvoller Tausch!
Aber Lieblingsgärtner meinte: "Wir brauchen einfach einen zweiten Mann!" Und ich dachte: Oder meinetwegen auch eine Meisterin im Gewichtheben oder so, aber ob hier im Wald jemand zu finden ist?
Wie ein Himmelsgeschenk trabte in diesem Moment von fern locker ein sehr großer, sichtlich durchtrainierter Jogger näher. Nachdem wir ihm erklärt hatten, dass wir da keine illegale Holzmitnahme betrieben, war er sofort hilfsbereit und die beiden wuppten das Teil sogar relativ mühelos ins Auto.
Puh.
Ich glaube, ich sollte doch mehr Fitness betreiben :-) ...
Aber soweit so gut, und wir konnten nun zum Kleingarten fahren.
Dort angekommen, stellte sich wieder die Frage, wie das Ding möglichst ohne Bandscheibenschaden zu transportieren wäre. Ich bestand darauf, erstmal zu gucken, ob wir nicht ausnahmsweise vorm Garten vorfahren dürften.
Und ich hatte scheinbar Glück - die 2. Vorsitzende war im Vereinsheim und lieh mir den Schrankenschlüssel.
Doch dummerweise, war das Schrankenschloss zugefroren, so dass der Schlüssel nichts nützte.
Aber Aufgeben war n o c h keine Option.
Ich ging wieder zum Vereinsheim und erbat heißes Wasser.
Es funktionierte super, damit das Schloss aufzutauen!
Aber ... Tja.
Das nütze leider nichts, denn der Boden hatte den Blockadebolzen so hochgedrückt, dass die Schranke unmöglich darüber hinweg zu heben war.
Definitiv war das Bemühen also umsonst gewesen.
Nun war ich auch mit meinem Latein am Ende, wollte die Sache vertagen bis ich einen Vereinskollegen finde, der uns helfen könnte. Aber Lieblingsgärtner - Widder vom Sternzeichen - stellte seine Hörner tief und bestand darauf, dass wir gleich loslegten ;-). So zankten wir eine Weile, einigten uns am Ende, es vorsichtig gemeinsam per Schubkarre zu probieren.
Mit Hilfe der untergelegten Autodecke gelang es die Scheibe in die Karre zu bekommen. Und das Schieben war auch nur mäßig anstrengend.
Aber nun, was machten wir mit unserem holprigen Gartenweg? Wenn sich die Scheibe da selbständig machte, würde sie nicht nur unsere Füße, auch diverse Anpflanzungen fies überrollen.
So legte ich schließlich mit Hilfe von Holzplatten und Steinen eine Art Parcours beziehungsweise glatten Weg auf dem Holperweg aus.
Und, hurra, es klappte! Eine Holzplatte zerbrach zwar, aber das konnten wir verschmerzen.
Wir schafften die Scheibe in Hüttennähe.

Und da liegt sie nun. Mittlerweile hat sie ein Mauswiesel markiert *pfuh*, aber der Schnee hat das inzwischen sicher neutralisiert.
Als es am Wochenende taute, habe ich sie schon mal abgewischt. Ich kann das Bearbeiten bei gutem Wetter kaum erwarten.
Im Garten-pur-forum bekam ich schon einmal hilfreiche Tipps dafür. Und auch die freundliche Ermahnung, keine Makellosigkeit zu erwarten. Holz arbeitet eben - aber das ist ja auch gerade das spannende daran!
Letztlich möchte ich die Scheibe als kleinen Sitz verwenden. Dafür ist ein Abschleifen, Ölen und Entfernen der Rinde sinnvoll. Das verspricht zwar, nicht einfach zu werden aber auch jede Menge Spaß!
Och Mensch, wann ist endlich März... :-)?
Bis Freitag dann, lieber Leser!
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