Dezember-Buchtip: "Faszinierende Leichtigkeit der Gräser"

Lieber Leser, das Freitagsposting musste leider wegen doofer Infekte in der Familie entfallen, wie Du leider gemerkt hast. Auch ich hatte an diesem Wochenende einen längeren Sofaaufenthalt dringend nötig und ganz vorbei ist`s noch nicht. Zum Glück gibt es Kuschelkissen, Zitrone-Ingwertee und Bücher. Und, welch Glück: Ich hatte neben einem spannenden Roman auch ein weitgehend ungelesenes Gartenbuch hier liegen.

 

Es lautet 

"Faszinierende Leichtigkeit der Gräser" 

von Elke Borkowski und Kathrin Hofmeister DVA, München, 2015

 24,99 Euro

Ich bin Gartenlaiin und leide noch dazu unter leichtem Heuschnupfen von Gräserpollen, aber dennoch finde ich die Pflanzengattung der Ziergräser hochinteressant.

Dieses Buch hat meine Begeisterung noch vertieft.

 

Will man den Inhalt beschreiben, ist folgendes zu sagen: Es handelt sich einerseits um ein Sachbuch mit genauen Pflanzenporträts, das heißt, übersichtlich gestalteten Informationen zu Blatt, Blüte, Wuchs und Höhe, geeignetem Standort und Besonderheiten bekannter Gräser. Dabei machen die wunderschönen Fotos und Garteneindrücke das Buch jedoch auch zum kleinen Bildband, was den Preis im Verhältnis zum relativ dünnen Band erklärt. Andererseits ist es einfach eine Liebeserklärung an die ganze Gattung. Wenn man erfährt und versteht, welche unterschiedlichen Wirkungen, Gräser durch ihren Wuchs, ihre Struktur in Gärten hervorrufen können, kann man ihren Siegeszug in unseren Gärten und  damit verbunden den des "new german style" besser begreifen. Auch die interessanten Ausführungen zur Geschichte der Ziergräser tragen dazu bei.

Leider will ich nun auch - Achtung, böse Nebenwirkung dieses Buches ;-) !- noch mehr Gräser im Gärtchen stehen haben. 

Die beiden Autorinnen verwenden wundervolle Fotos und einprägsame Sprachbilder, um den Betrachter und Leser in die Welt der Gräser zu entführen. Gerade skurille, aber gut erklärende Vergleiche wie der folgende sind ganz "mein Ding": So wird man dazu aufgefordert, sich einmal vorzustellen, die Gräser erschienen zum Vorstellungsgespräch. Da kämen also das repräsentative Pampasgras, das freiheitsliebende Reiherfedergras oder die teamfähige Waldschmiele und all die anderen. Jeder Gartenbesitzer beziehungsweise "Gartenchef" steht dann vor der Aufgabe, für den richtigen Job, den richtigen Bewerber einzustellen. 

So entwickelt man beim Lesen auch als Laie  eine leise Ahnung, wie und wo eine bestimmte Sorte im eigenen Gärtchen am besten Position beziehen könnte. Und das hilft auch, die künstlerischen Gartenanlagen bekannter Gärtner ein Stück weit mehr interpretieren zu können. 

 

Für wen ist es geeignet?

Also, ein bisschen arg gartenverrückt und natürlich gräserinteressiert muss man schon sein, um seine Nase dort ausgiebigst hineinzustecken und das Buch richtig zu würdigen. Aber es ist für Laien und es scheint mir auch für Profis geeignet. Auf jeden Fall ist es ein Werk, das Spaß macht und das man mit Sicherheit immer einmal wieder aus dem Bücherregal ziehen wird. 

 

 

Na, vielleicht kann es tatsächlich ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk für Dich oder Deine Lieben werden, lieber Leser?

Ich wünsche Dir jedenfalls eine gelungene, gesunde Weihnachtsendspurtwoche! Halte Dich wenn möglich von Schnupfnasen fern und genieße nochmal ausgiebig die Ruhe, wenn Dir an den Festtagen der familiäre Overload drohen sollte ;-)! Liebe Grüße und bis hoffentlich Freitag!

 

 

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