Wenn man als Paar anfängt, einen neuen Garten anzulegen und zu pflegen ... (August 2016)

... so scheint mir das - unter der wichtigen Voraussetzung dass man es als ernsthaftes, spannendes Projekt ansieht und gedeihende Flora und Fauna liebt (!) -  ein bisschen wie ... ja, tatsächlich, ein bisschen wie "Elternwerden" !

Nun, lieber Leser, bitte nicht gleich empören über diesen Vergleich eines geliebten Stückchen Lands mit geliebtem Nachwuchs ;-)! Gib mir Gelegenheit, die Metapher zu begründen ...

 

Nun, zu allererst steht man als frischgebackener Besitzer eines gerade erhaltenen wilden Ackers Gartenlands etwas unsicher und gerührt ;-) davor. 

Es schießen Fragen durch den Kopf: "Was wird einmal daraus werden? Bin ich in der Lage, umsichtig und gut dafür zu sorgen? Allen wachsenden Wesen darin zu helfen, sich nach Kräften voll zu entfalten? Wie mache ich das?"

 

Und dann geht es auch schon ganz schnell, ohne vorherige Generalprobe ... 

... los mit der angemessenen Hege und Pflege! 

"Ähm, ja schön, und wie geht das, bitte?! :-(

Welche Mittel und Accessories gehören zur Erstausstattung? 

Was muss ich beachten?

Gibt es da einen Plan? 

Einen Ratgeber? 

Hilfe!!!"  ;-)

 

Tja, glücklich schätzen kann sich, wer über ein gutes Netzwerk verfügt: Über erfahrene eigene Eltern oder Nachbarn  zum Beispiel, die ihr Wissen gern teilen. Oder über Freunde, Bekannte, die ganz handfest etwas zur Ausstattung der frischgebackenen (Garten-) Eltern ;-) beisteuern können .... Fläschchen ... ähm, Pflänzchen, Klein- und Großgeräte, Eimer usw. usw. usw. fallen ja nicht vom Himmel sondern sie wollen für viel Geld im Fachmarkt erworben und im besten Fall geschenkt bekommen werden!

 

Na, schön, gehen wir davon aus, dass die Ausstattung letztlich -geschenkt oder erworben- hinreichend vorhanden ist: Die täglichen Fragen und Ratlosigkeiten gehen aber nur Dank der richtigen Pflegemittel nicht aus!

Wie intensiv soll ich denn nun die Betreuung gestalten, damit alles gut läuft?

Im Fall von Lieblingsgärtner und mir war und ist noch öfters die Einstellung dazu recht verschieden:

Ich war von Beginn an sehr damit beschäftigt, dieses kleine Stückchen Land geistig und tatsächlich stetig zu betüdeln: Eine Zeit lang zupfte ich nahezu täglich Unkraut, war ganz kopflos angesichts der vielen Herausforderungen an vermeintlich jeder Stelle des kleinen Gartens. Eine Tätigkeit und Besorgnis jagte die vorangegangene. Und immer hatte ich dennoch das Gefühl, nicht genug getan zu haben. Mir kam eine Idee nach der anderen, wie der Garten noch schöner und fantasievoller angelegt werden könnte. Gleichzeitig rief er - aus meiner Sicht- beständig und aus vollen Leibeskräften immer wieder "Pfleg mich, pfleg mich, pfleg mich !!!"

Lieblingsgärtner schien diesen Ruf nicht in voller Lautstärke zu vernehmen: Er wandelte - zu meinem steigenden Missfallen - des abends und am Wochenende ganz relaxt über unser Stückchen Land: Er zupfte in Zeitlupe hier ein Unkräutlein, schnitt dort ein Röschen, fotografierte viel, bestand auf gemütlichen Auszeiten auf der Isomatte und wurde nicht müde zu erwähnen, das Frühjahr, der Sommer, der Herbst ... seien sooo kurz und in diesen Jahreszeiten wollte doch der neue Garten so richtig genossen werden!

Sicher, wenn ich forderte, es müsse doch wieder ein neues Beet ausgestochen, Steine rangeschafft, Wühlmausdraht verlegt, überhaupt ein neues für den Garten absolut hochgradig notwendiges, unumgängliches ;-) Projekt angegangen werden, griff er sofort zum Spaten, wuchtete Steine usw.. Aber das alles tat er - aus meiner Sicht - nicht mit der gebührend überbordenden Nest ... also Gartenbaubegeisterung sondern mehr mir und seiner Ruhe zuliebe ;-)!

Überhaupt kam ich mir immer mehr vor wie die ständig um den Garten tüdelnde Mutti ,und Lieblingsgärtner gab einen prima klischeemäßigen, heute ja schon seltenen Wochenend-und Schönwetterpapa ab   :-)....

 

So war der erste Grundsatzstreit eines Tages unausweichlich:: "Alles dreht sich nur noch um den Garten!" schimpfte Lieblingsgärtner "Wo bleiben wir? Wo bleibe ich? Ich möchte auch nochmal was anderes machen als nur Gartenpflege!"

"Das hättest Du Dir aber früher überlegen sollen," blaffte ich zurück. "Wenn man so etwas übernimmt, muss man auch regelmäßig und bestens dafür sorgen!"

Dann mussten wir lachen :-) ;-);-)....

 

Zur Belohnung fürs lange Lesen gibts jetzt noch ein paar aktuelle hochsommerliche "Gartenbaby"-Fotos von unserem fast 1 1/2 Jährigen ;-) !

 

Blick aus dem Garten Richtung Weg ...
Blick aus dem Garten Richtung Weg ...
... und vom Weg in Richtung Garten :-)
... und vom Weg in Richtung Garten :-)

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