Von Fröschen und Kröten ... (Juli 2016)

Teichrand mit Stein-Buddhafrosch im Hintergrund

.. will ich heute schreiben, lieber Leser! Nun, die Frösche haben bei uns im Garten- tatsächlich - nur einen Vertreter, besser eine V e r t r e t e r i n. Seit nun fast einem Jahr hält Teichfroschine "Robin" uns beziehungsweise dem Miniteich die Treue. Dass er wahrscheinlich eine S i e ist, habe ich erst vor kurzem im Gartenforum gelernt: Weibliche Teichfrösche quaken nicht, und unserer hat tatsächlich noch nie einen Laut von sich gegeben! Sie ist höchstwahrscheinlich im jüngsten Froschwanderalter vom nahe gelegenen riesigen Froschteich zu uns herübergekommen, um hier ihre Ruhe zu haben u n d vor allem, um nicht von hungrigen großen Kollegen gefressen zu werden. Das tun diese rohen Gesellen nämlich! Uns gegenüber ist Froschine erstaunlich zahm, und mir würde richtig was fehlen, sollte sie sich doch für einen Umzug entscheiden oder gar vom Storch geholt werden. Dies ist derzeit ... 

... ihr Reich, lieber Leser. Am Teichrand wachsen verschiedene China-Schilfarten, japanisches Blutgras, Blutweiderich, Sumpfmädesüß, Binsen, Iris und vor allem die einzigartige Herbstanemone Tormentosa Robustissima, die Lieblingsgärtner und ich ständig in ihre Schranken weisen ... 

Blick auf gesamten Teich, Rand und Wasserfläche sehr zugewachsen
Blattwerk der Herbstanemone, orange Lilienblüten
Blutweiderichstauden, pink blühend, vor Weidenzaun

Auf der Teichoberfläche selbst schwimmt Froschine, wenn sie nicht gerade auf einem ihrer geliebten Teichufersteine hockt und die Fliegen und Mücken anstarrt. Schon allein davon scheint sie mir satt zu werden - denn beim Springen nach oder gar Fangen von Insekten sehe ich sie nie ... Na gut, wenn i c h ständig vor leckerem Essen sitzen würde, wäre mein Appetit bald auch mäßig ;-). 

Frosch in Teich schwimmend, Entengrütze Zwergbinsen

Auf der Wasseroberfläche selbst gedeiht prächtig eine Pistia stratiotes, eine Muschelblume. Wir kauften sie als angenagtes Etwas mit gelben Blättern im Baumarkt und hatten wenig Hoffnung, dass sie die nächste Woche überstehen würde. Weit gefehlt: Inzwischen hat die Mutterpflanze sage und schreibe 23 Ableger hervorgebracht, und Froschine scheint von diesem Tarnungsnetz begeistert. 

Wir auch, denn so tut das Kürbisblatt zur Teichbeschattung nicht unbedingt not - ist nur ein zusätzlicher Spaß. 

Frosch inmitten diverser Muschelblumen schwimmend

Entengrütze hat sich - wahrscheinlich importiert mit eben jener Muschelblume - selbst angesiedelt. Unter Wasser sorgt Myriophyllum brasiliensis, das Tausendblatt, für klares Wasser. Und auch die Zwergbinse fühlt sich scheinbar wohl.

Die Zwergseerose hingegen ist - glaube ich - nicht entzückt davon, dass wir von Zeit zu Zeit für 1 Stunde die Solarpumpe laufen lassen, um den Teich algenfrei zu halten. Sie produziert bisher nur Laub, keine Blüte. 

Froschine hingegen scheint die Pumpe immer sehr zu genießen. Sobald  diese an ist, schwimmt sie sofort hin (kein Witz!) und nutzt sie wie Mensch seinen Whirlpool :-)!

 

Wieder Frosch in Entengrütze vor Binsen schwimmend

 Auch unsere Nacktschnecken mögen den Teich und seine Bepflanzung, leider :-(. Ich habe neben einer Mangrove und ufernahen Steinen einen Ast ins Wasser gehängt, damit sich Kleintiere darauf retten können, sollten sie versehentlich hineinfallen. Was macht eine vorwitzige dicke Nacktschnecke: Sie nutzt den Ast als prima Steg zur offensichtlich fress-attraktiven Muschelblume! Und wer darf sie dann noch retten, wenn sie den Rückweg nicht hin bekommt? Eben ... :-). Verrückte Welt. 

Auch dem winzigen, kleinfingernagelgroßen Gehäusleexemplar im folgenden Bild gefällt es im Ziergras. 

Wenn dann noch im August die Wespen alle  trinken kommen, weiß ich wieder, warum wir den Teich angelegt haben ;-) ...

Scherz beiseite: Auch wenn die letztgenannten Gäste bei mir eher unbeliebt sind, finde ich den tierischen Zuspruch toll. 

Winzige, stark vergrößerte Gehäusleschnecke an Ziergrashalm hochschleimend

Nun geht es - wie eingangs versprochen - zu den Kröten an Land! :-)

Davon haben wir mit Sicherheit gerade mehr als ein Dutzend im Garten.

Vor ein paar Wochen lief Lieblingsgärtner abends etwas müde auf Schneckensuche durch den Garten, als etwas Graues vor ihm weghuschte. Mit einem Schlag war da alle Müdigkeit verflogen! "Eine Maus!" dachte er erst, bevor er in dem flinken Wesen eine Erdkröte erkannte. Und zwar jene ... 

Dicke Kröte im Schatten von Topf auf Kieselsteinen sitzend

Das brave Tier war nach dem unfreiwilligen Sichtkontakt mit Lieblingsgärtner weiter in meine Krankenstation für gebeutelte, nicht wachsen wollende Pflanzen gehüpft. Das fand ich ganz prima, würde sie sich doch dort ganz natürlich um unliebsame Schneckenbesucher kümmern! 

 

Diverse ausgewachsene Erdkröten sind uns in unserer Anfangszeit im Garten immer wieder beim Buddeln begegnet. Vor allem an der Stelle der Terrasse aber auch im Schattenbeet. Bis heute meide ich das Buddeln deshalb an bestimmten Stellen - um die T i e r e zu schützen, aber auch m i c h vor dem Schreck, wenn einen so ein Kerlchen aus dem Boden plötzlich "anbratzt" und sich kräftig aufbläht :-).  

 

Nun aber geschah es vor ein paar Wochen, dass ich plötzlich in einem vermeintlichen komischen Käfer auf der Wiese eine winzige Kröte, nicht mal kleinfinger- sondern eher nur zentimetergroß erkannte. Für mich, obwohl vom Lande, ein tolles Erlebnis: Ich habe noch nie zuvor so einen Minikröterich gesehen!

Ist der Blick einmal auf so etwas am Boden vorbereitet, geschult, bleibt er es. Und ich entdeckte eine weitere, zwei weitere, drei weitere ... insgesamt bestimmt schon 20 weitere Minikröten! in den letzten Wochen betreten Lieblingsgärtner und ich den Rasenteil daher nur noch sehr vorsichtig. Und gemäht wurde er jetzt extra ebenso lange nicht, auch wenn es Lieblingsgärtner schon schwerfällt und unangenehm ist. Auch unsere Kopfkissenhügel nutzen wir - wenn überhaupt - nur noch sehr sehr umsichtig. Das ist unser persönlicher Kompromiss zwischen  "GartengarnichtmehrBetretenimSommer" und "UngerührtMunterWeiterRasenmähen" in dieser Situation. Wenn ich Minikröten entdecke, siedele ich sie per schnappsglasgroßem Teelichtglas gaaaanz vorsichtig um. Im Folgenden ist so ein kleiner Kerl darin schemenhaft zu sehen ....

Minikröterich in Miniglas aufrecht stehend, an Glaswand kratzend

Nach wenigen Sekunden Aufenthalt im Glas geht es ab in unser übersichtliches, von der Rasenfläche wenigstens leicht abgegrenztes Schattenbeet oder in den absoluten Naturgarten unseres tierfreundlichen Nachbarn. 

Ich hoffe sehr, dass möglichst viele bei uns oder nebenan groß werden - auch wenn das Buddeln dann n o c  h komplizierter wird. :-)

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