Der dritte Platz zur Wahl des Mitarbeiters des  Jahres in unserem Garten ...(Mai 2016)

... fiel definitiv auf T h y m i a n, lieber Leser  :-). Ja, wenn ich unser gesamtes erstes Gartenjahr Revue passieren lasse, dann ist es diese mediterrane Kräuterstaude, die es verdient hat, einmal als treue, anspruchslose Pflanze hervorgehoben zu werden. Es handelt sich nicht um einen einzigen Thymian, sondern um eine ganze Mannschaft Thymian, die Lieblingsgärtner und mir in unserem Garten gute Laune macht. Ich möchte stellvertretend drei Pflanzen zunächst in Bildern vorstellen ... 

Dunkelgrün-grauer Thymian, wahrscheinlich Feldthymian
Ich glaube, dieser hier ist Feldthymian, aber ich lasse mich gern korrigieren ;-). Jedenfalls handelt es sich um ein Teilstück eines Thymians vom letzten Jahr, das unerschütterlich im sonnigen Rosenbeet mancher Feuchtigkeit trotzte.
Dieser herrlich grün-golden leuchtende Thymian wurde mir als Thymus Aureus, Goldthymian verkauft .
Dieser herrlich grün-golden leuchtende Thymian wurde mir als Thymus Aureus, Goldthymian verkauft .
Gelbgrün leuchtender Thymian, nach Zitrone duftend
Thymus citriodorus, einmal leicht berührt und die ganze Umgebung duftet frisch nach Zitrone :-).

... Alle, diese drei und ihre weiteren Verwandten, machen wirklich einen verdammt guten Job. 

Wenn in unserem sogenannten Trockenbeet mal wieder zuviel Feuchtigkeit herrscht und das bei uns zimperliche Geranium Nodosum die Blätter sinken und auch der japanische Fächerahorn die Astarme resigniert hängen lässt, d a n n  zeigt  der dortige Thymian nur ein Pokerface. Er  schaut aus wie immer und hält durch bis die Sonne das Beet wieder warm bescheint und durchtrocknet. Dann legt er los, zeigt seine volle Präsenz und wächst. An anderer sonniger Stelle, mehrfach zu Füßen der Hochstammrose gepflanzt scheint er diese - im Winter wohl durch die Maus angenagt - auf irgendeine geheimnisvolle Weise zu stabilisieren (?) Okay, vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich traue ihm mittlerweile so einiges zu ;-) ... 

Auch und gerade der Thymus Aureus, seinerzeit unerfahren an einen komplett falschen, nämlich staunassen und schattigen, Arbeitsplatz gesetzt, jammert nicht. Er beißt den Herbst und Winter über eben die Blätter zusammen und hält durch: Im Frühjahr und Sommer kommt seine Zeit, in der er wieder glänzen kann und wird.

Eigenartigerweise ist ein kleiner, unter perfekten Bedingungen im Kräutersteinbeet gepflanzter Feldthymian, der unauffälligste unter unserer 7köpfigen Familienbande. Er hat alles, was das Thymianherz begehrt: Sonne, mageren Boden, die beste Aussicht in der obersten Etage der Kräuterblume und sorgfältig dosierte Wassergaben. Und die Folge ist, dass er sich nicht recht rührt. ich weiß, Pflanzen zu vermenschlichen, ist ziemlich albern, aber ich kann nicht anders: Vielleicht braucht so ein Kämpfer wie der Thymian einfach eine Herausforderung, um richtig glücklich zu sein?  Die kann er haben, und so werde ich noch weitere Standorte im Garten mit ihm ausprobieren! :-)

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