Frühlingsrausch: Aussaat und verrückte Eichhörnchen (April 2016)

Walnuss auf Rasen
Die einzige Spur, die die kleinen Racker immer bei uns auf Rasen und in Beeten hinterlassen: Für ein Foto sind sie stets zu schnell!

Das strahlende Wochenendwetter am Samstag war zwar toll, aber doch recht ungewohnt warm. Weil Lieblingsgärtner zudem mit den Resten eines Infekts kämpfte, beschlossen wir, es langsam angehen zu lassen. Gemütliches Aussäen von Tomaten, Gurken und Blumensamen erschien uns als angemessen gemütliche Beschäftigung. 

 

Für Interessierte - das war unsere Aussaat: 

-Duftsteinrich, ein kleines Bodendeckersteinkraut

-Tagetes

-Minigurke Salamanda

Und vor allem diese hoffentlich schönen, ganz sicher aber besonderen alten Tomatensorten, die man in einem spezialisierten kleinen Internetshop namens Lila Tomate/Tomatenliebe erwerben kann: 

Taubenherz

Fonarik

Talent

Sieger

Brownberry

Haubners Vollendung

Orange Wildtomate

Johannisbeertomate

 

Wir taten die Samen in kleine Jiffi-Pots mit Aussaaterde, diese wiederum in Mini-Gewächshäuschen und jene wiederum in sowohl das Frühbeet auf dem kleinen als auch in das auf dem großen Hochbeet. Als wir gerade am großen Hochbeet standen, um ein Mini-Gewächshäuschen dort ins Frühbeet zu setzen, da geschah es: Ein Eichhörnchen peeste in enormem Tempo über unseren Zaun ...

... und weiter entlang auf unserem Hauptweg, in zwei Metern Entfernung an uns vorbei, auf den Apfelbaum, wieder runter und dann schließlich auf den Birnbaum neben der Hütte!

Von dort sauste es auf unseren alten Komposthaufen und dann weg übers hintere Nachbarsgrundstück. 

Binnen weniger Sekunden kam ein zweites Eichhörnchen angeschossen: Es verfolgte offensichtlich das erste. Aber Nr. 1 war sehr sehr schnell, und so rannte das zweite schließlich enttäuscht auf unseren Apfelbaum - während wir mit offenem Mund staunten: Immerhin war Mittagszeit und nicht früher Morgen. Immerhin war in allen Nachbarkleingärten bei diesem Wetter Hochbetrieb: Erste Rasenmäher liefen, Kinder riefen und ein paar Menschen schliefen in der Sonne - satt vom Grillen, dessen Duft noch in der Luft hing. Und immerhin standen Lieblingsgärtner und ich in nicht mehr als zwei Metern Abstand neben dem Geschehen. 

Das frustrierte Hörnchen Nr. 2 begann nun ersatzweise für sein angebetetes Hörnchen Nr. 1 einem Ast unseres Apfelbaums komisch keckernd seine innige Zuneigung zu zeigen. Wir staunten weiter. Irgendwann sauste Hörnchen Nr. 2 wieder vom Baum hinunter und schoss nun kreuz und quer im ganzen Garten umher, obwohl es uns offensichtlich längst bemerkt hatte. Es machte einen eleganten Bocksprung, bei dem es sich auf Herrn Erdmanns Glatze (eine selbst gebastelte Steinfigur ---> siehe vom Grünen Tisch ;-)) abstützte und weiter ging die wilde Jagd. 

Ein bisschen machte mir das aktive Tierchen Angst - als Kind der 80ziger dachte ich auch ein bisschen an Tollwut ;-) - obwohl der Fall eigentlich eindeutig war: ein kräftiger  Anflug von Frühlingsgefühlen bei den kleinen Kletterkünstlern! 

Als es sich anschickte, dann auch noch wild auf meinem Kräuterbeet zu toben, ging ich doch mal lieber rufend auf es zu. Es machte äußerst gemütlich kehrt, jagte zurück über den Zaun und von dort auf den großen Weidenbaum, wo Hörnchen Nr. 1schon für eine weitere heitere Jagd auf es wartete. 

Leider gibt es keine Fotos vom Spektakel, weil die Tierchen so schnell waren und Lieblingsgärtner und ich nur staunten, aber vielleicht kannst Du Dir unser Erlebnis auch so ein bisschen vorstellen, lieber Leser?! :-)

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Kommentare: 2
  • #1

    Euphrasia (Samstag, 09 April 2016 23:41)

    Oh ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Und das ist so schön. Wir haben hinter dem Kleingarten ein Waldstück, wo normalerweise auch die Hörnchen toben.
    Leider saß dort heute eines am hellen Tag im weit einsichtbaren Geäst und bewegte sich über Stunden nicht. Dann bemerkten wir immerwieder kleine Zuckungen. Irgendwann konnte man den Kopf aus dem Fellknäul auftauchen sehen. Aber alles brauchte viel Zeit. Als es dann versuchte vorwärts zu kommen, humpelte es mit dem linken Vorderbein und blieb auf dem Ast sitzen.
    Wir waren sehr besorgt und wollten uns an den Eichhörnchen-Notdienst wenden, der heute aber nicht besetzt war. Für alle Fälle hatten wir schon ein Handtuch und Handschuhe bereitgelegt, um es eventuell einfangen zu können.
    Und als unsere Freunde, die wir um Hilfe baten, im Garten eintrafen, flitzte das Hörnchen den Baum herunter, buddelte eine alte Walnuss aus und knabberte sie vor unseren Augen - in sicherer Entfernung - in aller Ruhe auf.
    Es ist wohl ein altes Hörnchen, aber dass die Tiere auf einem kahlen Ast sitzen und schlafen, habe ich noch nie gesehen. Vielleicht ist ihm dabei die Pfote eingeschlafen - so wirkte es jedenfalls.
    Hoffentlich ist es wirklich gesund und flitzt morgen wieder durchs Geäst.

  • #2

    Corinna (Sonntag, 10 April 2016 21:35)

    Oh je, liebe Euphrasia, da hätte ich mich an Deiner Stelle auch sehr erschreckt und mir Sorgen um das Tierchen gemacht :-(. Hm, vielleicht ist es ja wirklich bei alten Hörnchen wie bei manch`altem Mensch, der aus der Ruheposition langsamer wieder in Gang kommt? Ich drücke jedenfalls feste die Daumen, dass es dem kleinen Fellknäuel gut geht! Ich hatte keine Ahnung, dass es einen Eichhörnchennotdienst gibt - wirklich gut, wenn man das im Notfall weiß! Bei uns waren heute keine wilden Hörnchen zu sehen, leider. Aber bestimmt bald wieder. Ich hoffe, Du hattest noch ein schönes Wochenende und wünsche Dir einen guten Wochenstart. :-)