Die Kräuterblume wird gebaut (Februar 2016) 

Dieses Jahr möchte ich im Kleingarten ganz viele verschiedene Kräuter anbauen und vor allem auch nutzen sowie für kräuterlose Winterzeiten haltbar machen. Im letzten Jahr konnte ich im Hochbeet und mitten im Blumenbeet schon einmal ein antesten, welche Kräuter bei uns gut gedeihen, was sie brauchen und wie sie sich verhalten: Schnittlauch wächst bei uns wirklich überall – er scheint sehr anspruchslos, mag den lehmigen Boden, die Sonne wie den Schatten. Die Minze hat es tatsächlich geschafft, sich schon im ersten Jahr an ganz unerwarteten Stellen zu verbreiten – sie muss dringend mit Hilfe von Töpfen gezähmt werden. Pertersilie wächst bei mir in Töpfen, die ich zum Teil in Pflaume und Kirschpflaume gehängt habe – auch völlig anspruchslos. Zur Hochform lief sie auf, als ich sie direkt zu den Tomaten in den Topf gesetzt habe. Und auch die Tomaten waren sichtlich erfreute von dem neuen Dauergast :-).

Das Bergbohnenkraut schien tatsächlich die schwächelnden Bohnen zu unterstützten und entpuppte sich als vom Winter komplett ungerührt. Soweit so fein – jetzt bin ich bereit für mehr Vielfalt. Ganz ganz schlimm war es als ich Netz das Kräuterangebot einer süddeutschen Staudengärtnerei checkte, die Biokräuter anbaut.: Ich konnte nicht umhin, bereits Ende Januar den Warenkorb des Onlineshops zu füllen. Ganz viele leckere Teekräuter, diverse Minzarten, Zitronenmelisse, Russisches Basilikum und viele andere wanderten hinein. Dann erst fiel mir auf, dass wir zwar schon lange das Material für das neue Kräuterbeet liegen und auch die geplante Blumenform schon aus dem Rasen ausgestochen und mit Pflastersteinen eingefasst hatten, aber eben noch keine Beet aus Trockenmauersteinen gebaut war. Ups, das musste unbedingt fertig werden bis...

...  die ersten Kräuter anreisen würden! 

Und letztes Wochenende war es dann soweit, mit dem endgültigen Bau der Blume zu beginnen. 

Schon im Januar hatte ich an einem trockenen, frostfreien Tag die Form der Blume aus der Rasenfläche ausgesto-chen. Die Blume hat den - aus meiner Laiensicht - geeignetsten Platz bekommen: den sonnigsten in einem ziemlich schattigen Garten :-). 

Die Rasensoden dienten wieder dem Ausbau unserer, mittlerweile drei Hobbithügel - das war sehr praktisch, so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. 

Ich trug dann aus der Blumenform gut sechs Schubladenkarren unseres lehmigen Gartenbodens ab: Die Kräuter brauchten schließlich einen vernünftigen, vor allem staunässefreien Untergrund. Für die Erde war im Obstbuschbeet noch ordentlich Platz. 

 

Den ca 15 cm tiefer gelegenen Boden in der Blume lockerte ich dann noch ein wenig mit dem Spaten. Und der darauffolgende Frost lockerte die Erde dann noch einmal, machte sie krümelig. 

Als Drainage füllten wir dann Sack um Sack mit zunächst grobem und weiter oben immer mehr feinem Kies ein. Ich hoffe, dass so auch der Appetit oder Forschungsdrang der Wühlmaus ein wenig gebremst werden kann. Wir werden sehen. 

Dann folgte der schwierigste Teil: das Steinesetzen. Wir hatten vorab in mehreren Fuhren mit dem PKW die schweren Trockenmauersteine im Steinwerk besorgt. Ferner hatten wir auch bereits beim Ausheben der Form einmal ein Probelegen durchgeführt, um die ungefähre Anzahl der Steine abschätzen zu können. 

Nun beim endgültigen Legen der Steine kam es mir darauf an, nicht zuviel hin-und herzuprobieren - sonst bestand die Gefahr, dass der Boden wieder verdichtete werden würde... Also galt es, Steine sorgfältig in Augenschein zu nehmen und zu gucken, welche für den inneren "Pollenkreis" der Blume und welche für die Blütenblätter geeignet waren. Erstere sollten groß, aber möglichst schmal sein, damit das Beet nicht zu klein würde - letztere hingegen möglichst breit, damit sie - hochkant - gestellt - möglichst Höhe abgeben würden. Ich glaube, das ist schwer in Worte zufassen, schau lieber gleich ...

... auf das fertig gesetzte Werk, lieber Leser : -) ... In etwa ist das dabei herausge-kommen, was ich mir vorgestellt habe. Himmel waren wir erledigt: Das Gewicht der Steine, die hier so harmlos ausschauen forderte wirklich Tribut. Aber dennoch: ...

.. .Feierabend-machen war noch nicht drin, denn die fertigen sechs "Pflanzfächer" waren ja noch aufzufüllen. Wir mischten in der großen Schubkarre Sand, günstige Blumenerde und spezielle Kräutererde.  Dann war dieser Teil geschafft und mein Bergbohnenkraut durfte als erstes die Blume beziehen. 

Ich stellte jedoch fest, dass die Kräuterblume vom Kleingartentor aus leider kaum als solche zu erkennen war: Sie wirkte von dort aus eher wie ein wahlloser Steinhaufen :-( . 

Deshalb, vor allem aber weil ich noch mehr Platz gewinnen wollte, kam ich auf die Idee, zwischen die Blütenblätter noch Töpfe in den Boden zu  setzen. Da hinein möchte ich verschiedene Arten von Minze pflanzen: Diese hat, wie ich gelesen und inzwischen auch in unserem Garten erfahren habe, einen ungeheuren Ausbreitungsdrang und starke Verwurzelung. Ahnungslos hatte ich in einem Fach im Hochbeet eine Zitronenminze gesetzt: Es war nahezu unmöglich, sie dort wieder hinauszubekommen. In die Eimer habe ich wiederum Kiesel als Drainage gefüllt, Sand, Blumenerde. Ich hoffe, ihr wird es dort gefallen. Als letztes setzte ich noch Pflastersteine, um die Kräuterblume im Halbkreis zu umrahmen. So entstand ein Muster, das auch schon vom Garteneingang aus sichtbar ist.

 Ich hoffe sooo sehr, unseren Kräutern wird es dort gut ergehen! Drück mir die Daumen, bitte! :-)  

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