Hecke verdichten (November 2015) 

In unseren Kleingärten werden die Hecken allesamt von einem jungen Mann geschnitten, der für den Kleingartenverein tätig ist. Dieser genießt bei der Anzahl der Gärten unsere volle Bewunderung: Wenn er mit der letzten Hecke fertig ist, geht es sofort mit dem Schneiden der ersten wieder los.

Lieber würden wir unsere Hecke selber schneiden, denn letztes Mal fiel sie – im Verhältnis zu der anderer Pächter – doch sehr tief aus. Wir hatten den leisen Verdacht, dass der junge „Heckengärtner“ bei uns gern über den Zaun geguckt hat, denn hier war ja allerhand los und demzufolge etwas zuviel abschnitt. Hinzukam, dass sich früher neben dem kaputten Tor alle durchquetschten, die in den Garten wollten – dort ist also eine gewisse Lücke. Die wollten wir dringend stopfen, um es ungebetenen Gartengästen zumindest etwas unbequem zu machen. Bei unser Lieblingsgärtnerei auf dem Dorf erstanden wir ein kleine Rotbuche, die wir dann am letzten Novembertag pflanzen wollten. Wie öfters geraten wir bei so kleinen Alltagsaktionen in einen kleinen Alltagskampf: Es muss ausgefochten werden, wer der Boss ist und – in diesem Fall – wie und wo genau, das Sträuchlein am besten gepflanzt werden konnte. Während wir uns also beim Pflanzen des Rotbucherichs – wiedereinmal recht lautstark – auseinandersetzten, wer dazu die bessere Idee hätte, hatte sich recht unbemerkt der „Kolonie-Chef“, sprich der 1. Vorstand, genährt. Etwas spät verstummten wir – wie ertappte Schulkinder – und grinsten reichlich dämlich. Zum Glück hatte er wohl unsere kleine Auseinandersetzung nicht mitbekommen, lobte nur freundlich die bisherige Gartengestaltung und dass wir ja in den letzten Monaten eine Menge geschafft hätten. Als er ging, fiel die gewisse Anspannung in der Luft ab, und wir mussten über uns lachen. Es bleibt nur zu hoffen, dass er dies nicht auf sich bezog.....;-).

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