Struktur muss rein - Teil 2 (Mai 2015)

Das Rasenmähen war vielleicht der erste deutlich sichtbar Schritt zur eigentlichen Gartenanlage. Der zweite war auf jeden Fall die Ausarbeitung von ersten Blumenbeeten. Diese und künftige andere Beete wollten wir auch deutlich abgrenzen. Wir wollten uns nicht in der Zukunft zu Sklaven des Gartens machen, die jedem einzelnen Unkraut hektisch hinterherjagen, die Rasenkante ständig abstechen müssen. Nein, das Ganze sollte langfristig möglichst pflegeleicht gestaltet, Unkräuter teilweise integriert oder auch geduldet werden. Aber dennoch sollte das Grundstück eindeutig als Garten und nicht als wilde Pflanzenwüste erkennbar sein. Ich kam auf den Gedanken, dass für einen angenehmen Eindruck eine gewisse Form entscheidend sein könnte. Und zwar eine möglichst weiche, runde. Wir waren und sind eigentlich keine Fans von unserem schnurgeraden Hauptweg, der direkt auf die Hütte zuläuft. Aber dies zu ändern, schien uns jedenfalls noch keine Aufgabe fürs erste Jahr. Und auch wenn wir selbst die Beete anders angelegt hätten – jetzt wollten wir sie erstmal einigermaßen orientiert am vorhandenen Staudenbestand herausarbeiten. Als Stauden fanden wir vor allem überalterte mickernde Pfingstrosen und Strauchrosen. Diese pflanzten wir teilweise um, so dass gewisse Bündelungen entstanden: Das wirkte etwas großzügiger als die Vereinzelung. Erst später las ich, dass man alte Pfingstrosen besser nicht verpflanzt. Und das merkten wir dann auch, als ein kleiner Teil tatsächlich einging. Immerhin aber hatten wir es instinktiv richtig gemacht und die Pflanzen beim Umsetzen geteilt. So schafften es die meisten doch und kamen sogar noch am neuen Standort zu einer - allerdings sehr kurzen -  Blüte.

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