Die unendliche Geschichte ... (April 2015)

… vom Un...ähm Beikraut! ;-) Nein, leicht fällt mir als Kind der 70iger dieser neuere und ökologische Ausdruck für selbstangesiedelte und ungewollte Gartenpflänzchen noch nicht. Aber dieser Garten lehrte uns bereits aufgrund seiner Größe, dass es sinnlos ist, an allen Ecken gleichzeitig gegen Giersch und Konsorten vorzugehen. Sie sind im Garten einfach zu zahlreich vorhanden. Giersch selbst finde ich im jungen Stadium mit seinem frischen Grün sogar recht attraktiv und bis wir andere Bodendecker gepflanzt oder den Rasen richtig bearbeitet haben, darf er an ausgewählten Stellen erstmal bleiben. Er hat wirklich einen ausgeprägten Erorberungsdrang, den ich irgendwie mit Gruseln bewundere: Er hat einen ungeheuren Willen, ist bereit, Unannehmlichkeiten aufsichzunehmen und hat ...

Giersch hat Kirschbaum erobert und sitzt in Astgabel

... es sogar hinauf in unseren Kirschbaum geschafft! :-)

Beim ersten Anblick unseres Hauptwegs staunten wir über die vielen Beikräuter (Löwenzahn, Giersch, Gräser, Moos, Walderdbeeren, Brombeeren und vieles mehr), die fröhlich auf ihm wuchsen. Es war kaum zu erkennen, womit er eigentlich belegt war – mit Erde, mit Kies oder mit Platten? Lediglich die Einfassung durch Betonkantsteine war trotz Vermoosung noch gut zu erkennen. Wir überlegten, erst dem Bewuchs zu Leibe zu rücken und ihn dann eventuell mit Kies oder ähnlichem aufzuschütten.

Also fing ich an, die an dieser Stelle unerwünschten Pflanzen mit einem „Beikrautstecher“ auszugraben. Und das ging recht gut. Einige schöne Un...ähm Beikräuter wie das Habichtskraut, das später im Jahr leuchtend orange Blüten entwickelt, habe ich an ein Plätzchen in Hüttennähe umgesiedelt. Das Ganze war bei der Länge des Weges und der Wärme der sonnigen Apriltage nicht unanstrengend. Weil jedoch sofort ein positiver Effekt zu erkennen war und unter allem Sand und Bewuchs Erstaunliches zum Vorschein kam, machte es mir eine Menge Spaß. Das, was an alten Naturstein-Bruchplatten sichtbar wurde, gefiel uns rein optisch gut. Es wirkte irgendwie altertümlich-romantisch. Sehr schnell allerdings musste ich zwei Dinge erkennen:

1. Kaum hatte ich mich umgedreht wuchsen die an dieser Stelle unerwünschten Pflanzen schon wieder wie verrückt nach. Wahrscheinlich hatte ich nicht alle Wurzeln erwischt.

2. Durch das Plattenfreiwischen und Entfernen von dem aufliegenden Sand wurden die kleinen Platten recht locker und es entstand eine wesentlich schlimmere Buckelpiste als zuvor.

Da musste eine Lösung her. Bei der Suche fand ich im Netz die Information, dass es sogenannten „Fugensand“ gibt. Dieser Sand soll angeblich dabei helfen, dass Beikräuter nicht so schnell nachwachsen können. Schnell im Baumarkt besorgt, den Sack erstmal in der Lagerecke abgelegt und …. da liegt er bis heute :-) (Januar 2016), denn es kamen so viele andere Projekte dazwischen!

Gartenweg aus Bruchsteinen - vorne noch mit Erde und Kraut auf den Steinen, weiter hinten befreit davon
Foto mit Vorher (vorne) und Nachher (hinten) - Effekt :-)

Abschließend aber noch eines zum Thema Bei ... ach was ... Unkraut! Ist doch eigentlich wurscht, wie man`s nennt - viel wichtiger finde ich, dass man ihm nicht verzweifelt hinterherkriecht oder gleich - wie noch zu meiner Kinderzeit - etwas Vernichtendes daraufkippt. Wenn man so für sich ohne Zeitdruck und Perfektionsanspruch am Zuppeln desselben ist, dann kenne ich wenig Entspannenderes. Und "bei Licht betrachtet": Ein Garten o h n e jedes kleine bisschen Unkraut wäre mir schrecklich unheimlich. Da würde ich immer denken, dass etwas mit dem Boden nicht stimmt oder so :-(. Unkraut zeigt deutlich sichtbar, dass sich der Garten ständig verändert und dass  darin Leben ist, die Natur regiert. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0