Die Alkmene reist an (Mai 2015)

In den letzten Jahren hat meine Pollenallergie gegen Haselnuss, Erle und Birke aus meiner Sicht wieder etwas zugelegt. Ich habe zwar keine erwiesene Kreuzallergie gegen Äpfel, habe das Obst aber zuletzt gemieden beziehungsweise lieber nicht roh verzehrt. 

Schade, gerade weil ich  früher immer gern Äpfel gegessen habe. Daher wollte ich schon lange einen Baum mit einer alten, allergenarmen Sorte haben, um mich wieder ranzutasten. Ich surfte im Netz und fand die Seite von dem norddeutschen Hüter aller alten Apfelsorten, dem engagierten Pomologen Eckart Brandt. Herr Brandt verweist auf seiner Internetseite auf eine Liste, auf der Allergiker von ihnen vertragene Apfelsorten angegeben haben. Die Sorte Alkmene steht auf dieser Liste mit einem guten Verhältnis von wenigen Unverträglichkeiten zu vielen Verträglichkeiten gut da. Auch die geschmackliche Beschreibung fand ich prima.

Eine Allergie ist jedoch etwas sehr Individuelles:  Was der eine Allergiker verträgt, gilt nicht für den anderen und umgekehrt. Hat man erwiesenermaßen eine Apfelallergie muss man

unbedingt mit seinem Arzt sprechen und kann dann - nur (!) wenn dieser sein O.K. gibt - ein Probierpaket bestellen und vorsichtig kosten, ob bestimmte alte Sorten vertragen werden. Auf eigene Faust? Nein, Finger weg, das kann gefährlich werden. 

Eine Alkmene wollte ich jedenfalls gern haben. Sollte ich die Äpfel nicht vertragen, kann sich immer noch mein Lieblingsgärtner daran erfreuen.  Leider klappte es dann, weil es mir gerade gesundheitlich schlecht ging, nicht, von Herrn Brandt selbst einen Baum abzuholen. Aber wir konnten ein Bäumchen bei einer Baumschule bestellen.

Ein Paketbote brachte uns dann eines Tages ein längliches Paket, in dem die Alkmene und ihr Kumpel „Schöner von Boskoop“, den mein Schatz ausgesucht hatte, angeliefert wurden. Man hatte die Bäume in Stroh verpackt und spiegelverkehrt mit einem Stock als Abstandhalter ins Paket getan. Beide waren unversehrt hier angekommen. Schon vorab hatten wir zwei schöne Plätze im Garten für sie ausgesucht und Löcher gebuddelt – nun konnten sie gleich gepflanzt werden. Im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, dass ich nicht an Wühlmausgitter als Schutz gedacht habe. Nun bleibt nur, das Beste zu hoffen. 

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