Über Stöckchen und Steinchen und Fläschchen (April 2015)

… stolperten wir dann bei unseren ersten vorsichtigen Versuchen, Erde und Restrasen Meter um Meter freizulegen. Unsere Vorgänger schienen eine Gruppe Jugendlicher gewesen zu sein, die hier vor allem feuchtfröhlich gefeiert hat. Wie gut versteckte Ostereier fanden und finden sich auch heute (Januar 2016) bei jeglichem Buddeln im Boden immer wieder Mini-Schnapsfläschen, Cola-Plastikflaschen, Chipstüten, Korken und ähnliches. Ferner wurde offensichtlich systematisch n i e irgendein Baum-oder Grasschnitt oder mit Schimmel befallenes Fallobst vom Grundstück entfernt, sondern gleich an Ort und Stelle im Gras oder auf der Erde „verkompostiert“. Das gelang nur bedingt, denn selbst der aufgeschlossenste Boden kann und will ja nicht alles aufnehmen! Und unserer ist noch nicht mal ein solcher: Soweit wir das einordnen können, handelt es sich ...

... um festen Lehmboden mit hauchdünner Humusschicht, der bei Trockenheit nahezu betonhart wird.

Nach mehreren Harkeinsätzen fanden wir uns selbst erschöpft i m Gras und a u f dem Gras diverse Haufen von Kleinmüll, Hölzchen, Grassoden und abgeschnittenem Riesenchina-schilf wieder.

Mein Lieblingsgärtner wollte dann alle pflanzlichen Teile zum vereinseigenen Schredderplatz bringen, als ihm zwei Dinge auffielen: Zum einen besaßen wir noch gar keine Schubkarre, und der ganze Kram war nun wirklich nicht einfach auf den Arm zu nehmen. Zum anderen – selbst wenn mein Schatz das heldenhaft versucht hätte, wäre er doch schlecht vom Grundstück gekommen. Ich hatte mich nämlich schlauerweise zwischenzeitlich den ramponierten Gartentor-Stücken zugewandt und diese mit Bindfaden wild miteinander verknotet. So war immerhin übergangsweise die Illusion eines geschlossenen Eingangs entstanden, der das Grundstück schwerer zugänglich machte. Zwar konnte man als halbwegs schlanke Person nach wie vor unter wilden Verrenkungen zwischen Hecke und Tor hindurch kommen – aber nicht so gut mit Zeugs und Pflanzenschnitt im Arm. Die mit Mühe geschaffenen Verknotungen alle wieder aufzulösen wäre auch wieder doof gewesen. Insofern ließen wir uns erstmal erschöpft auf die Haufen sinken und Fünfe gerade sein.

Dann erfuhren wir auch, dass auf dem vereinseigenen Schredderplatz sowieso nur Strauch- und Gehölzschnitt erlaubt ist. So recht hatte sich das Schild am Platz noch nicht zu allen Gartenfreunden herumgesprochen, wie wir später sahen und mitbekamen. Aber dummerweise hatten w i r es gelesen ;-) und mussten uns nun eine Lösung ausdenken. Diese sah so aus: verwerten oder als Biomüll in gekauften Säcken entsorgen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0