Die Bodenanalyse (April 2015)

Ich bin Perfektionistin und gehe alles, was ich tue, gern systematisch an. Bei neuen Hobbies besorge ich mir am liebsten erst die Grundausrüstung und die entsprechende Literatur, bevor ich die jeweilige Beschäftigung auch nur einmal ausprobiert habe. Das wirkt von außen nerdmäßig und ist es sicher auch. Ich will es gar nicht beschönigen, aber mitschuldig ist ein sehr theorielastiges Studium, jawohl :-). Mein besserer Hälfterich ist dagegen eindeutig spontaner: Er bringt es fertig, technische Geräte oder Möbel allein durch „trial and error“ in Betrieb zu nehmen und zusammenzubauen. Dann zittere ich immer, dass das Ding bestimmt gleich explodiert oder wir das merkwürdig windschiefe Regal wieder auseinandernehmen müssen. Was auch schon geschehen ist *hüstel*.... Ideal ergänzend ist es, wenn wir es wieder einmal schaffen, friedlich zusammenzuarbeiten, aber ich schweife ab :-) !

Bereits vor Besichtigung von Garten Nr. 1 hatte ich mir dazu Gedanken gemacht, dass ich – sollten wir irgendwann einen Kleingarten haben – vorher gern wüsste, ...

 ... wie denn unser Ausgangsmaterial, der Boden, beschaffen ist. Flugs waren ein paar Labore im Netz aufgetrieben, die ich für den Fall des Falles kontaktieren wollte. Aber dann lasen wir in der Lokalzeitung : „In der Gärtnerei in Dings gibt es am Wochenende eine Aktion, da kann man seine Gartenerde einfach mal auf Nährstoffe prüfen lassen!“ „Wunderbar!“ An fünf Stellen im Garten buddelten wir Erde aus und taten sie in einen Gefrierbeutel.

Und so machten wir uns bei eiskaltem Wetter an einem Samstag damit auf den Weg zur Gärtnerei. Dieser Kälte, einem rauen Wind, Regen und der mittäglichen Uhrzeit war unser Glück geschuldet, nicht in der Schlange stehen zu müssen, sondern sich der Gärtnerin und ihrem „Tisch der Wahrheit“ ganz allein nähern zu dürfen. Uihuihuih, das Ergebnis war doch ein bisschen niederschmetternd! Das böse Messgerät verbannte unseren Garten in Nullkommanix auf die Ebene „Wüste“: Nahezu null Nährstoffe sollte er bei einem ungünstigen ph-Wert beinhalten. Das gab zwei lange Gesichter …. Die hellten sich nur ein wenig auf, als der Engel in Grün meinte, mit Hilfe eines Bodendüngers und Kalk und Kompost könne man dem schon irgendwie beikommen. Und den passenden hätte sie – so ein Zufall ; -) - auch gleich parat. Gelinkt hatte uns die nette Gärtnerin aber nicht: Anhand ihrer beispielhaften Nährlösung konnten wir sehen, dass der Zeiger des Messgeräts nicht defekt war, sondern auch deutlich in die Höhe springen konnte. Aber natürlich nur wenn, ja, wenn das Untersuchungsmaterial entsprechend fit war. Ich – auf dem heimischen Balkon eine Gegnerin sämtlichen Dünger-Dopings – überraschte meinen Lieblingsmitgärtner damit, später in der Gärtnerei gern gleich mehrere dieser Substanzen aufkaufen zu wollen: Im neuen Garten wollte ich sichtbare Erfolge sehen! Letztlich aber entschieden wir uns zunächst für e i n Produkt, einen sogenannten Bodenaktivator. Klang irgendwie weniger nach Doping als Dünger und war zudem rein biologisch. Mal gucken, ob dies später das ein oder andere Möhrchen hervorlocken wird.... 

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