Der Müll kommt weg (Anfang April 2015)

Leider existieren keine beeindruckenden Wildnis- oder auch Ödnis-Fotos von unserem Garten, wie er noch Mitte März 2015 ausgesehen hat. Vor der Übergabe an uns war er vom Verein freundlicherweise etwas zurechtgemacht worden. Dies heißt, man hatte im Rahmen von Gemeinschaftsarbeit das zuvor meterhohe Gras und die wuchernden Pflanzen abgesenst und gekappt. Ein Weidenstrauch und andere, für uns noch undefinierbare Kleingehölze waren genau wie die Buchenhecke zum Gemeinschaftsweg hin gestutzt. Im Vergleich ...

... zu anderen von ehemaligen Pächtern zugemüllt verlassenen und dann lange unverpachteten Gärten war unser Garten sicher harmlos! Dennoch entlockte uns frischgebackenen Kleingärtnern sein Anblick ein Seufzen – vor allem die Sicht auf den Sperrmüll in und neben und vor und hinter der Hütte. Mehrere Kubikmeter alte leere Farbeimer, kaputte Möbel, eine alte, offensichtlich häufig gebrauchte Campingtoilette, Alt-Metallteile, kaputte Plastikobjekte, ein nur noch zweibeiniger Grill, mehrere Augenweh hervorrufende Dekostücke und weiteres komisches Zeugs lagen dort herum. Mäuse feierten darunter sicher Partys. Der bruchig-morsche und nur noch teilweise vorhandene Versuch der Vorpächter, eine Holzterrasse anzulegen, gefiel uns auch nicht wirklich. Da sich eine Reparatur nicht lohnte, musste das, was davon noch übrig war, ebenfalls weg. Irgendwie hatten wir dies alles bei Erstbesichtigung erfolgreich übersehen. 

Eigentlich wollten wir uns gleich selbst  in die Aufräumarbeit stürzen. Da aber neben dem Sperrmüll und großen Schuttteilen durch Farb- und sonstige eingetrocknete Flüssigkeiten auch entsorgungspflichtiger Sondermüll vorhanden war, wollte mein Lieblingsgärtner  für die Ersträumung einmalig Entrümpelungsprofis beauftragen. Er meinte, wir würden mit dem Urbarmachen und Neuanlegen des Gartens sowie Arbeiten an der Hütte selbst genug zu tun haben. Und er sollte damit sehr Recht behalten ;-) ....

 

An einem Freitagmittag rückte das Entrümpelungsteam an. Es handelte sich um insgesamt vier mülltechnisch erfahrene, kräftige Herren. Sie hatten sogar schon in einer Entrümpelungsdoku im Privatfernsehen ihren Auftritt gehabt, wie der Chef betonte. Er ließ sich gleich auf den einzig brauchbaren und von uns übernommenen Gegenstand der Vorgänger – einen alten grünen Plastikstuhl mit Brandloch in der Sitzfläche -  sinken. Von dort aus überwachte er fachmännisch seine Leute, die die morschen Balken der alten Holzterrasse aus dem Boden rissen, rostige Eisenstangen absägten und jede Menge Müll aus und neben der Hütte davontrugen. Die Müllkrönung war das Campingklo, das trotz der vergangenen Jahre der Nichtnutzung des Gartens deutlich sichtbare Benutzungsspuren und einen fiesen, sehr eindeutigen Geruch aufwies. Um seine Entsorgung wollten sich selbst die müllerfahrenen Männer erst nicht recht kümmern. Einer war dann zum Glück doch beherzt genug, es zu tun. Nach guten zwei Stunden rückte der Trupp ab und wir hatten nunmehr das gute Gefühl, doch auf einer unbelebten Gartenfläche und nicht auf einer Schutthalde zu stehen. Letztlich hatte sich der Einsatz unter Berücksichtigung der Entsorgungskosten, die wir sonst auf der Deponie hätten zahlen müssen, durchaus gelohnt. Und ab davon, war durchaus noch etwas Müll zum Entsorgen übrig. Später fielen dann weitere Teile an - insofern blieben uns spätere Deponiebesuche nicht erspart. Doch nun konnte es erstmal so richtig losgehen... 

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